China setzt neu auf «Zukunftsindustrien»
Steigende PMI-Daten in China deuten auf eine wirtschaftliche Erholung hin. Dabei unterscheiden sich die offizielle Version und der Caixin PMI deutlich, da letzterer kleinere Industrien und private Exportfirmen höher gewichtet. Das zeigt, wie unausgeglichen die Erholung ist, da traditionelle Wachstumssektoren wie der Immobilienmarkt weiter schwächeln.
von Martin Rossner, Gründer und Geschäftsführer von ThirdYear Capital
Die Politik geht bei der Stimulation der Wirtschaft gezielt vor – zu gross ist die Angst davor, mit dem alten Wachstumsmodell eine neue globale Inflationswelle über steigende Rohstoffpreise anzufachen. Höhere Zinsen kann sich das Land aufgrund der hohen Verschuldung nicht leisten. Unter Xi Jinping werden gemäss offiziellen Stellungnahmen «Zukunftsindustrien» gefördert wie etwa menschenähnliche Roboter, Quantencomputer, Marsexploration oder Tiefsee-Minen. Der chinesische Aktienmarkt ist aufgrund der Geopolitik günstig bewertet. Aufgrund der geringen Korrelation zum US-Aktienmarkt ist China für den ART Global Macro Fonds derzeit besonders spannend.
• Aktiensignal etwas positiver: «Value»-Länder und Sektoren attraktiv
• Stabile Konjunkturdaten weltweit verhindern positive Anleihesignale
• US-Dollar Signal bleibt signifikant negativ, aber reduziert
Die global dominierenden Volkswirtschaften, USA und China, sind beide weiterhin geprägt von einer unausgeglichenen Erholung. Das Thema KI beeinflusst nicht nur die Gewinnerwartungen einzelner Aktien, sondern auch die Makro-Welt durch dessen Einfluss auf makroökonomische Daten wie Inflation, Arbeitsmarkt und Investitionstätigkeit. Im Hintergrund verstärkt sich derzeit möglicherweise ein politisch unterstützter Investitionsboom, der zeitnah einen Einfluss auf die zyklische Situation der USA haben kann. Auch China stimuliert ganz gezielt «Zukunftsindustrien», statt in das alte Wachstumsmodell mit Immobilien zurückzufallen. Derweil verharrt die Inflation weltweit in vielen Ländern auf hohem Niveau. Die Zentralbank in Australien fühlt sich nach aktuellen Inflationszahlen vorerst nicht mehr im Stande, wie geplant Zinssenkungen durchzuführen – Japan muss vermutlich sogar weiter erhöhen. Insgesamt bleibt die Strategie daher vorsichtig in Anleihen, während in Aktien Länder mit niedriger Bewertung bevorzugt werden. (mc/pg)