Chinas Premierminister Wen Jiabao (links hinten) beglückwünscht Mohammed Alabbar (ganz rechts) zum Aluminium-Jointventure in Sarawak, Malaysia. Der Zeremonie vom 29. April wohnten Malaysias Premier Dato’ Sri Najib Razak (mitte rechts) und Zhang Chengzhong (ganz links) von der Aluminium Corporation of China bei.
Gerade hat Mohammed Alabbar einen emiratisch-chinesischen Deal in Malaysia eingefädelt. Alabbar ist Chairman des Dubaier Immobiliengiganten Emaar, der den 828 Meter hohen Wolkenkratzer «Burdsch Chalifa» erbaute. Im malayischen Bundesstaat Sarawak werden Alabbar und der einheimische Unternehmer Tan Mokhtar Al-Bukhary für 1,6 Mrd. Dollar ein Aluminiumhüttenwerk bauen. In dem Jointventure mit an Bord: die Aluminium Corporation of China.
Achse der Renditen
Lange Zeit hatten sich die aristokratisch regierten Golfstaaten und das kommunistische China nichts zu sagen. Dies änderte sich mit der Transformation Chinas zum marktwirtschaftlichen Einparteienstaat, eingeleitet in den achtziger Jahren vom damaligen Staatschef Deng Xiaoping. Zwischen 1999 und 2009 stieg das Handelsvolumen zwischen dem «Reich der Mitte» und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) auf 119,4 Mrd. Dollar. Damit ist China der zweitgrösste Handelspartner der VAE nach Indien.
Willkommene Gäste aus Fernost
In den letzten zwei Jahren haben Chinas Firmen aus den Emiraten Aufträge im Wert von 4,8 Mrd. Dollar an Land gezogen. Peking liefert Baumaterial, Bagger, Kräne, Lebensmittel und Konsumgüter. Die VAE liefern Erdöl und investieren in Bauprojekte. Im 2009 lockerten die Emirate ihre Visa-Bestimmungen für chinesische Ferienreisende. Rund 150,000 kauffreudige Gäste aus Fernost kamen 2010 nach Dubai. Emirates Airline in Dubai und Etihad Airways in Abu Dhabi haben ihre Flüge nach Peking, Shanghai und Südchina stetig ausgebaut, genau wie umgekehrt Air China, China Southern und Cathay Pacific.
Seidenstrasse mit Hindernissen
Sind der Nahe und Ferne Osten auf dem Weg zu einer transasiatischen Allianz? Wirtschaftlich besteht sie bereits. Politisch gesehen könnten die Golfstaaten, die enge Beziehungen zu den USA pflegen, zwischen die Fronten geraten. China will Ruhe am Persischen Golf, weil es von dort Öl und Gas bezieht. Die Bilder von demonstrierenden Jugendlichen in Ägypten, Tunesien, Syrien, Jemen, Bahrain und Oman werden in Peking mit Sorge verfolgt, weil man einen «Ansteckungseffekt» fürchtet. Chinas Führung dürfte mit dem Neuen Arabien auf «arms-length» verkehren und politisch diskret im Hintergrund agieren.