Das Logo der Bank ICBC ist weltweit ein vertrautes Bild geworden.
Die börsenkotierte Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) ist mit 240 Mrd. Dollar Marktkapitalisierung das grösste Geldhaus in China.
Die regionale Einheit ICBC Middle East mit Hauptsitz in Dubai hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr verdoppeln können, auf 8 Mio. Dollar. ICBC ist am Persischen Golf in erster Linie in der Ölindustrie engagiert und bietet Handelsfinanzierungen. Im 2010 stieg der Nicht-Ölhandel zwischen China und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) um ein Fünftel auf 25,6 Mrd. Dollar. Jetzt will der Finanzriese aus dem «Reich der Mitte» in den VAE auch Retail Banking anbieten.
Hürden auf der neuen Seidenstrasse
Doch hinter den Kulissen ist nicht alles rosig. Die längste in Bau befindliche Pipeline in den VAE wird erst Ende 2011 Öl pumpen. Ihr Start war eigentlich für Anfang Jahr vorgesehen. Federführend bei deren Konstruktion ist China Petroleum Engineering & Construction Corporation. Die Abu Dhabi Crude Oil Pipeline (Adcop) soll direkt ins Emirat Fudscheirah führen und so die Strasse von Hormuz umgehen.
Im Osten geht die Sonne auf: VAE-Wirtschaftsminister Sultan Almansouri (r), chinesische Wirtschaftsdelegierte.
Politische Differenzen
Auch werden die Golfstaaten genau beobachten, wie sich Peking in den Wirren des Arabischen Frühlings verhält. Was Libyen betrifft, ist bis jetzt alles in Ordnung. «Wir respektieren die Entscheidung des libyeschen Volkes,» liess die Regierung in Peking verlauten. Chinas Ölindustrie ist stark in dem nordafrikanischen Land investiert und möchte es sich mit den siegreichen Rebellen nicht verscherzen. Die Emirate und Katar haben den Sturz Gaddafis mit Geld und Militäreinsätzen unterstützt.
Dass China den Iran wirtschaftlich immer enger umgarnt, dürfte den arabischen Scheichtümern indes missfallen.
Neue Jointventures. Aber der sino-arabische Weg bleibt steinig.