Das 267 Meter hohe Faisaliyah Center in Riad, Symbol für den Reichtum in Saudi-Arabien. (gaf)
von Gérard Al-Fil
Mit Immobilienprojekten im Wert von 630 Mrd. Dollar, die gerade gebaut werden oder in der Pipeline stecken, ist Saudi-Arabien die grösste Baustelle in Mittelost und Nordafrika (Mena). Das Königreich baut nicht hier und da, sondern stampft ganze Städte aus dem Wüstenboden. Beispiele sind die King Abdullah Economic City bei Dschiddah am Roten Meer oder der King Abdullah Financial District in der Hauptstadt Riad.
Überraschung aus Bagdad
Den Saudis auf den Fersen ist der nördliche Nachbar Irak. „Im Zweistromland summieren sich die Projekte per Ende August 2011 auf 351 Mrd. Dollar, ein Plus von 54% gegenüber dem Vorjahr,“ sagt Citigroup-Analystin Heidy Rehman. Allein seit Anfang 2011 erfolgte im Irak der erste Spatenstich für 16,4 Mrd. Dollar.
Sorgenkind Golf-Emirate
Kein Licht am Horizont sieht Analytikerin Rehman in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), zumindest nicht im Bau- und Immobiliensektor. Mit einem Projektvolumen von 623 Mrd. Dollar rangieren die VAE in der Region Mena zwar hinter Saudi-Arabien. „Doch diese Summe liegt um ein Drittel niedriger als 2010,“ weiss Rehman. Ausserdem: “Der Wert der abgebrochenen oder auf Eis gelegten Projekte liegt in den VAE mit 170 Mrd. Dollar um 13% höher als im 2010.“
Neu sei in den VAE, dass es zu Problemen am Bau nicht nur in Dubai komme, sondern auch Bauträger in Abu Dhabi zunehmend Zahlungsengpässe meldeten, so Citigroup-Anlystin Rehman.