Neuenburg – Mit der Senkung der Treibhausgas-Emissionen ist es in der Schweiz bisher kaum voran gegangen: Gerade einmal um 2 Prozent konnten seit 1990 die CO2-Ausstösse gesenkt werden. Dies vor allem dank der Haushalte, die einen Rückgang von 17 Prozent zustande brachten.
Die Wirtschaft war im selben Zeitraum dagegen für ein Plus von zehn Prozent verantwortlich. Vergleicht man die Emissionen von 2019 dagegen mit denjenigen von vor zehn Jahren – als die Ausstösse ihren Höhepunkt erreichten – sieht die Bilanz besser aus: Seit 2010 wurden CO2-Emissionen um 8,5 Prozent gesenkt.
Zahlenmässig sind Wirtschaft und Haushalte in der Grössenordnungen vergleichbar. 2019 emittierte die Wirtschaft knapp 32 Millionen Tonnen CO2, die Haushalte 19 Millionen Tonnen. 1990 betrug das Verhältnis noch 30 zu 23 Tonnen.
Methodisch wurden diese am Donnerstag veröffentlichten Zahlen vom Bundesamt für Statistik nach der von Eurostat entwickelten AEA (Air Emission Accounts)-Praxis errechnet. Deshalb stimmen sie nicht mit den Zahlen des Bundesamts für Umwelt (BAFU) überein, das den Rückgang der Treibhausgasaustosses in der Schweiz mit 14 Prozent angibt.
Fussabdruck seit 2000 um 12 Prozent verringert
Der Treibhausgas-Fussabdruck – Emissionen, die durch Nachfrage von Gütern und Dienstleistungen in der Schweiz entstehen – verkleinerte sich in 20 Jahren um 12 Prozent – die inländischen Emissionen um 15, die importbedingten um 11 Prozent. Etwa zwei Drittel des Fussabdrucks sind importbedingt. Von den 109 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten 2019 stammten 64 Prozent aus dem Ausland. (awp/mc/ps)