Zürich – Das Klimaunternehmen South Pole und die Spezialitätenchemie-Gruppe Sika kooperieren im Rahmen eines Klimaschutzprogramms. Dieses wendet ein neuartiges Beton-Recyclingverfahren an, das eine vollständige Verwertung von Altbeton ermöglicht und gleichzeitig CO2 bindet. Um den Einsatz der Technologie zu fördern, garantiert die Schweizer Stiftung «Klimarappen» den Kauf von CO2-Zertifikaten aus diesem Programm im Wert von anfänglich 10 Millionen CHF.
Fast 40% der globalen CO2-Emissionen sind auf den Bau- und Gebäudesektor zurückzuführen. Jährlich werden weltweit rund 30 Milliarden Tonnen Beton hergestellt und die Nachfrage steigt weiter an. Das Bindemittel Zement und der Verbundwerkstoff Beton sind wichtige Baustoffe – ihre Produktion trägt allerdings zum Klimawandel bei. Schätzungen gehen davon aus, dass alleine die Zementproduktion für mehr als 8% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Mit reCO2ver® hat Sika eine innovative Technologie entwickelt, die eine vollständige Wiederverwertung von Beton-Abbruchmaterial ermöglicht und in der Betonbranche einzigartig ist.
Um den Klimamehrwert der reCO2ver®-Anlagen standardisiert belegen zu können, entwickelt South Pole ein Klimaschutzprogramm gemäss den Vorgaben des Schweizer Bundesamts für Umwelt (BAFU). Ein bedeutender Meilenstein in Bezug auf die Umsetzung und Verwendung dieser Technologie zur CO2-Abscheidung und -Speicherung wurde nun erreicht: Die Schweizer Stiftung «Klimarappen» garantiert den Kauf von CO2-Zertifikaten aus diesem Programm in Höhe von anfänglich 10 Millionen CHF bis Ende 2030.
Christian Dannecker, Global Senior Director Climate Projects bei South Pole, sagte: “Negativ-Emissions-Technologien werden ein immer wichtigeres Instrument, um weltweit Netto-Null-Ziele erreichen zu können. Wir gehen mit dieser bahnbrechenden Initiative einen weiteren Schritt, um Programme im Bereich der technologischen Abscheidung und dauerhaften Speicherung von CO2 in Europa durch Klimafinanzierung zu skalieren.”
Förderung von Negativ-Emissions-Technologien
Sikas Technologie bereitet Altbeton nicht nur in qualitativ hochwertige Einzelteile Kies, Sand und Zementstein auf, sondern kann dank eines chemischen Verfahrens zusätzliches CO2 binden. Zirka 15 Kilogramm CO2 können pro Tonne Abbruchmaterial dauerhaft gespeichert werden. Seit Oktober 2021 ist eine Pilotanlage in der Schweiz in Betrieb – die Testphase wurde nun erfolgreich abgeschlossen.
Die Implementierung der Anlagen ist zentraler Bestandteil des Klimaschutzprogramms, das von South Pole entwickelt wird. Bis Ende 2030 sollen im Rahmen dieses Programms rund 17’000 Tonnen CO2 in Beton-Abbruchmaterial gespeichert werden. Dies entspricht ungefähr der CO2-Menge, die beim Bau von 850 Einfamilienhäusern aus Beton freigesetzt wird.
Die Finanzierung und Umsetzung von Projekten zur CO2-Abscheidung und -Speicherung zu ermöglichen, ist Teil der Strategie von South Pole. Die Entwicklung dieses Pionierprojekts geht mit einer stark wachsenden Nachfrage nach Lösungen für die Verwertung von CO2 einher. (SouthPole/mc)