Comparis: Einen Hypozins-Schock wird es nicht geben

(Bild: © peterschreiber.media / AdobeStock)

Zürich – Inflationsängste trieben die Hypothekarzinsen vor allem im ersten Quartal 2021 angetrieben. «Die Märkte gehen derzeit von einem pandemiebedingten Aufflackern der Inflation aus. Mittelfristig werden sich die Inflationsraten um den Zielwert einpendeln. Davon profitieren auch Hypothekarnehmende», sagt Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp. 

Die Richtzinsen für eine zehnjährige Hypothek erreichten im März sowie im Mai 1,23 Prozent in der Spitze. Mittlerweile liegt der Satz bei 1,15 Prozent (Stand 14. Juli 2021). 

Zum Jahresbeginn lag der Wert noch bei rund 1 Prozent. Im Schnitt bewegten sich die Zinsen in der von Comparis im vergangenen Dezember prognostizierten Spanne für 2021 im Bereich 0,9 bis 1,2 Prozent. 

Bei den mittelfristigen Zinsen hingegen war die Aufwärtsbewegung deutlich langsamer. Fünfjährige Hypotheken haben sich binnen sechs Monaten gerade mal um 2 Basispunkte auf 0,92 Prozent (Stand: 14. Juli 2021) verteuert. Comparis erwartet für das laufende Jahr eine Bandbreite von 0,7 bis 1 Prozent. 

«Der Beginn des Auseinanderdriftens zwischen den Hypothekarzinsen mittel- und langfristiger Laufzeiten ist primär gestiegenen Inflationserwartungen geschuldet», sagt Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp. 

Pandemiebedingtes Aufflackern der Inflation 
Papp erwartet, dass die Inflation im Jahresverlauf noch weiter steigt. Ursache seien unter anderem die staatlichen Hilfsprogramme für die Erholung der Wirtschaft, die ultralockere Geldpolitik der Zentralbanken sowie Lieferprobleme als Folge von Lücken in Produktionsketten.

Vor diesem Hintergrund sei mit einem leichten Aufwärtsdruck primär bei den lang laufenden Hypotheken zu rechnen. Die Comparis-Hypothekarzinsprognose für 2021 für zehnjährige Hypotheken werde deshalb von 0,9 bis 1,3 Prozent, von zuvor 0,9 bis 1,2 Prozent, ausgeweitet. Die Richtzinsen fünfjähriger Hypotheken dürften sich weiterhin in einem Zinsband zwischen 0,7 und 1 Prozent bewegen. 

Papp erwartet mittelfristig aber keine anhaltende deutliche Erhöhung der Inflation und hält folglich stark steigende Hypothekarzinsen für sehr unwahrscheinlich. «Es handelt sich primär um ein pandemiebedingtes Aufflackern der Inflation. Danach dürften sich die Teuerungsraten wieder abschwächen und sich um den Zielinflationswert von 2 Prozent einpendeln», sagt Papp.

Was heisst das für Hypothekarnehmende?

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