Joos Sutter, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Coop.
Basel – Coop hat den EHI-Energiemanagement Award 2012 erhalten. Ausgezeichnet wurde Coop für ihr Energie/CO2-Management im Rahmen der Vision «CO2-neutral bis 2023». Die Preisverleihung fand am 16. Oktober 2012 in Köln statt. Mit dem Award zeichnet das EHI Retail Institute seit 2008 jährlich besonders innovative und nachhaltige Konzepte zum Energiemanagement und Klimaschutz im Einzelhandel aus.
Im Jahr 2008 formulierte Coop die Vision «CO2-neutral bis 2023» mit dem Ziel, innerhalb von 15 Jahren, also bis 2023, in den direkt beeinflussbaren Bereichen CO2-neutral zu werden. Coop erreicht die CO2-Neutralität, indem zuerst bis 2023 alle technisch möglichen und finanziell zweckmässigen Massnahmen realisiert werden, um den verursachten absoluten CO2-Ausstoss so weit wie möglich zu reduzieren, und ab 2023 die restlichen CO2-Emissionen über hochwertige externe Klimaschutzprojekte kompensiert werden.
Technische Innovationen und erneuerbare Energien
Zur Reduktion der CO2-Emissionen wurde ein Massnahmenpaket zur Senkung des absoluten Energiebedarfs und der vermehrten Nutzung erneuerbarer Energieträger definiert. So wird bei Neu- und Umbauten von Verkaufsstellen der Minergie-Standard realisiert, deren Beleuchtung grossteils auf LED-Technologie umgestellt, eine CO2-Kälteanlage installiert sowie deren Abwärme für die Beheizung genutzt. Bei Produktionsbetrieben, Grossbäckereien und Verteilzentralen werden Holzheizungen und Wärmepumpen zur Wärmebereitstellung installiert. Warentransporte werden von der Strasse auf die Schiene verlagert sowie Lastwagen mit Treibstoffen aus biogenen Abfällen betankt. Die CO2-Emissionen des Stromeinsatzes werden gesenkt, indem der gesamte Strombedarf mit CO2-armem Strom aus Wasserkraft gedeckt wird.
Auf dem Weg zur CO2-Neutralität
Die Umsetzung der Vision «CO2-neutral bis 2023» zeichnet sich neben der Realisierung technischer Innovationen (z.B. Holzfeuerung für Grossbäckereien) durch einen innovativen Grundsatz für Investitionsentscheide aus. So basieren diese nicht weiter auf einer PayBack-Dauer, sondern auf einer Gegenüberstellung der CO2-Reduktionskosten einer möglichen Massnahme mit den alternativ anfallenden CO2-Kompensationskosten.
Durch die bisher erfolgte konsequente Umsetzung der definierten Massnahmen hat Coop zwischen 2008 und 2011 den absoluten Gesamtenergieverbrauch, trotz Zuwachs der Verkaufsfläche von rund 7 %, um 1 % gesenkt, der Anteil erneuerbarer Energieträger wurde von 20 % auf über 60 % gesteigert und somit der absolute jährliche CO2-Ausstoss um 11 % reduziert. Gesamthaft führt das Massnahmenpaket dazu, dass bis 2023 der Gesamtenergiebedarf um rund 20 % reduziert, der Anteil erneuerbarer Energieträger von 20 auf 80 % gesteigert und somit der absolute jährliche CO2-Austoss um rund 50 % gesenkt wird. (Coop/mc/hfu)