Basel – Coop hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, innert 2 Jahren den Anteil an Torf in allen Erden der Coop-Eigenmarken auf Null zu reduzieren. Dadurch können Moorlandschaften im Osten Europas vor Zerstörung bewahrt werden. Auch die Lieferanten von Marken-Erden haben strenge Zielvorgaben zu erfüllen. Bereits seit jeher torffrei sind die Coop-Erden unter der Nachhaltigkeits-Eigenmarke Oecoplan, welche zusätzlich von Bio Suisse lizenziert und mit der Hilfsstoff-Knospe ausgezeichnet sind und sich so speziell für den Bio-Garten anbieten.
In der Schweiz sind Moorlandschaften seit 25 Jahren geschützt. 1987 hatte die Schweizer Bevölkerung deutlich Ja gesagt zum strengen Schutz dieser wertvollen Ökosysteme, welche eine einzigartige Vielfalt an seltenen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bieten. Auf der anderen Seite jedoch verbrauchen die Schweizer Gartenfreunde zur Pflege ihrer Beete und Blumenkisten jährlich tonnenweise Erden, von denen ein Grossteil nach wie vor Torf enthält – er kommt jetzt einfach aus anderen Ländern, vornehmlich in Osteuropa. Die Schweiz importiert pro Jahr ca. 150’000 Tonnen Torf für Gartenbau und Anzucht.
Kompletter Verzicht auf Torf in allen Erden der Eigenmarken
Diese unbefriedigende Situation hat Coop schon vor Jahren erkannt und verzichtet in ihrem kompletten Sortiment an Oecoplan-Erden seit jeher auf den Zusatz von Torf. Oecoplan-Erden sind mit der Hilfsstoff-Knospe von Bio Suisse ausgezeichnet. Sie bestehen ausschliesslich aus pflanzlichen und mineralischen Rohstoffen und enthalten keine chemisch-synthetischen Stoffe.
Jetzt geht Coop konsequent einen entscheidenden Schritt weiter und eliminiert als erste Detailhändlerin der Schweiz bis 2013 den Torf auch in allen konventionellen Erden der Eigenmarken Qualité&Prix und Prix Garantie. Darüber hinaus werden auch die Markenhersteller von Erden in die Pflicht genommen: auch sie müssen den Torfanteil in ihren Produkten so weit wie möglich senken.
Bis 2016 müssen auch die Markenhersteller nachziehen
Bis 2016 wird so der Torfanteil im gesamten Coop-Erden-Sortiment radikal gesenkt und darf gesamthaft maximal noch 5% am Gesamtvolumen betragen. Torf wird dann nur noch in wenigen Spezial Produkten enthalten sein, für welche es heute noch keine gleichwertigen Alternativen zum Torf gibt.
Selbstverständlich darf die Qualität der verschiedenen Erden durch die Umstellung nicht beeinträchtigt werden, und die jeweiligen Ersatzstoffe müssen ökologisch sinnvoll sein. Alternativen können, je nach Verwendungszweck der Erde – verschiedene Holz- oder Kokosfasern, Grünkompost, Rindenhumus und anderes organisches Material sein. Hinzu kommen Bestandteile wie Tonminerale, Kalk und Naturdünger etc. Die neuen Rezepturen werden in Versuchspflanzungen getestet und optimiert, bis sie in Qualität und nicht zuletzt auch im Preis überzeugen. Aus diesem Grunde erfolgt die Umstellung schrittweise. Im Frühling 2013 wird das Eigenmarken-Sortiment an Coop-Erden 100 % torffrei sein.
Warum schädigt Torfabbau die Umwelt?
Der Torfabbau führt aufgrund mehrerer Faktoren zu erheblichen Umweltproblemen:
- Zerstörung wichtiger Moorlandschaften mit Reduktion der Biodiversität und seltener Tierarten.
- Negative Auswirkungen auf Wasserhaushalt und Hochwasserschutz
- Negativer Klimaeffekt: Torfmoore binden sehr viel CO2. Der Torf, der pro Jahr in die Schweiz eingeführt wird, setzt beim Abbau rund 300’000 Tonnen CO2 frei – das ist in etwa so viel CO2 wie 60’000 Schweizerin pro Jahr ausstossen.
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«Der beschlossene Verzicht von Coop auf Torf in eigenen Gartenerden ist ein starkes Signal für eine torffreie Schweiz. Er ist aber auch ein deutlicher Wink an andere Grossverteiler und Produzenten von Gartenerden. Die Pro Natura-Vision torffreier Schweizer Gärten muss Realität werden. So erhalten wir die faszinierenden und ökologisch besonderen Moorlandschaften nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Ausland», sagt Beat Hauenstein, Kampagnenkoordinator Pro Natura. Und Walter Wagner, Verantwortlicher Biodiversität, WWF, ergänzt: «Moore sind besonders wertvolle Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere. Zudem speichern sie viel CO2 und sind damit gut für den Klimaschutz. Deshalb begrüssen wir es, wenn Coop künftig auf Torf in ihren Erden verzichtet.» (Coop/mc/ps)