Credit Suisse will Sihlcity gestalterisch aufwerten

Sihlcity: Kalanderplatz. (Foto: sihlcity.ch)

Zürich – Durch einen Tausch von Immobilien wird die Credit Suisse alleinige Besitzerin des Einkaufszentrums Sihlcity in Zürich. Die grössere Handlungsfreiheit will die Grossbank dazu nutzen, das Shopping-Center baulich aufzuwerten. So soll zum Beispiel der Zugang zum Sihlufer verbessert werden.

Sihlcity gehört seit dem 1. Oktober ganz der Credit Suisse dank eines Tauschgeschäfts. So übernimmt die Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site (SPS) im Gegenzug zu einer 24-prozentigen Anteil an Sihlcity zwei Immobilien in Zürich und den Anteil der CS am Hauptsitz der Swisscom in Worblaufen.

Mit dem Tausch kann SPS den Anteil an Ladenflächen im Portfolio reduzieren und den Swisscom-Gebäude ganz übernehmen. Die Credit Suisse begründet den Tausch in ihrer Mitteilung vom Dienstag mit der zusätzlichen Handlungsfreiheit, die der Alleinbesitz von Sihlcity biete.

Diesen grösseren Handlungsspielraum will die Grossbank dazu nutzen, Sihlcity gestalterisch und baulich aufzuwerten. Die neue Aussenraumgestaltung beziehe beispielsweise das Sihlufer stärker mit ein, sodass der Aussenbereich erlebbarer und besser mit dem Center vernetzt werde, schreibt die Credit Suisse auf Anfrage.

Unverändertes Konzept
Das Konzept von Sihlcity als urbaner Arbeits-, Einkaufs- und Freizeitort dagegen bleibt unverändert. Wie die Grossbank schreibt, werden jedoch zusätzliche Nutzungen und generelle Trends im Freizeitverhalten laufend analysiert und allenfalls adaptiert, um den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden auch zukünftig zu entsprechen.

Sihlcity ist demnach nicht eines der vielen Schweizer Einkaufszentren, deren Zukunft in Frage gestellt ist. Zwar leidet auch Sihlcity unter dem Online-Shopping. Gemäss dem Marktforschungsinstitut GfK hat sich der Retailumsatz in diesem Areal von 2010 bis 2016 um rund 8 Prozent reduziert.

Weil Sihlcity jedoch nicht nur ein Einkaufszentrum, sondern auch ein Arbeits- und Freizeitort ist – im Areal befinden sich unter anderem ein Dutzend Gastrobetriebe, ein Multiplexkino, ein Kulturhaus, ein Hotel, 16 Wohnungen und 24’000 m2 Bürofläche- , ist es laut CS erfolgreich.

«Sihlcity ist kein Problemkind», sagt auch Markus Waeber von Swiss Prime Site auf Anfrage. Die Beteiligung am Zentrum habe SPS auch nicht aus mangelnder Rendite verkauft, sondern um klare Verhältnisse zu schaffen. «Um alleine bestimmen und schnell reagieren zu können, strebt SPS bei ihren Immobilien den vollständigen Besitz an», sagt er.

Gestiegener Renditedruck
Das hat auch eine aktuellen Hintergrund. In den letzten Jahren habe sich das Geschäft der Immobilienfirmen beschleunigt, sagt Marcel Hug, der Geschäftsführer des Schweizerischen Verbandes der Immobilienwirtschaft SVIT, auf Anfrage. «Wegen des gestiegenen Renditedrucks wird heute schneller gehandelt.» Handeln könne dabei sowohl verkaufen wie umbauen heissen.

Das zeigt eine andere Immobilie von Swiss Prime Site. Das Immobilienunternehmen baut zurzeit das Einkaufszentrum «Stücki» in Basel zu einem Wohn-, Arbeits- und Freizeitort um. Zuvor war das «Stücki» ein Sorgenkind im Portfolio von SPS.

Das 2009 eröffnete Einkaufszentrum in Grenznähe kam wegen des Einkauftourismus nie richtig auf Touren. Die Detailhandelsflächen im Areal werden darum jetzt um 70 Prozent reduziert. Die Büro- und Laborflächen dagegen verdoppeln sich. In einem Teil des ehemaligen Shopping-Center wird ein Gigaplex-Kino mit 18 Kinosälen eingebaut. (awp/mc/ps)

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