Credit Suisse – Experte: Bank kann 2-Milliarden-Strafe aushalten

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Credit Suisse-Hauptsitz in Zürich. (Foto: Credit Suisse)

Credit Suisse-Haupsitz in Zürich. (Bild: Credit Suisse)

Zürich / New York / Washington – Eine Milliardenstrafe würde die Credit Suisse (CS) nach Einschätzung eines Experten zwar empfindlich treffen, wäre aber verkraftbar. Würde die Grossbank von den USA mit 2 Mrd USD gebüsst, wäre das etwa ein Drittel des für 2014 erwarteten Vorsteuergewinns.

Der Betrag wäre aber auch deutlich höher als die 900 Mio CHF, welche die CS für den Steuerstreit bereits zurückgelegt hat. «Eine US-Busse von rund 2 Mrd USD könnte die CS verkraften, auch wenn die Kernkapitalquote auf unter 10% fallen würde» erklärte Analyst Andreas Venditti der Nachrichtenagentur Reuters.

Danach würde sich aber die Frage stellen, ob die Dividende gehalten werden könne und was die Bank unternehmen müsse, um die Quote wieder auf 10% zu heben, sagte der Experte von der Bank Vontobel weiter. Über die Höhe der Strafe, die schon in Kürze bekannt werden könnte, brodelt es in der Gerüchteküche.

Nach dem US-Justizministerium, das dem Institut Insidern zufolge bis zu 1,6 Mrd USD wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung aufbrummen will, legte nun auch die Finanzaufsicht des Bundesstaates New York ihre Forderungen auf den Tisch. Die Behörde hat die Bank einer mit der Sache vertrauten Person zufolge im Verdacht, im Zusammenhang mit Scheinfirmen falsche Angaben gemacht zu haben.

CS hat nmoch Spielraum
Amtschef Benjamin Lawsky habe die Verhandlungen mit einer Forderung von 1 Mrd USD eröffnet, verlautete aus dem Umfeld am Montagabend. Es gebe aber noch Spielraum für eine geringere Summe. Insgesamt müsse sich die CS aber auf eine Strafe von mehr als 2 Mrd USD einstellen. Die CS und Vertreter der zuständigen Regulierungsbehörde in New York lehnten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters eine Stellungnahme ab.

Die Anleger blieben derweil gelassen. Eine Strafe von mehr als 2 Mrd USD sei im Aktienkurs bereits berücksichtigt, sagte ein Händler. Schwerer wiege die Unsicherheit. Mit anderen Worten: Eine Entscheidung im schon jahrelang schwelenden Konflikt zwischen der Bank und den USA würde Erleichterung bringen.

Der Kurs der CS-Aktie lag am Dienstagnachmittag um 2,2% oder 0,60 CHF im Minus. Der Kursverlust dürfte aber auch damit zu tun haben, dass die CS am selben Tag die 0,70 CHF Dividende pro Aktie ausgezahlt hatte. Der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) tendierte ebenfalls leicht schwächer. (awp/mc/upd/ps)

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