Das Schweizer Recyclingsystem funktioniert
2010 sind mehr als eine Milliarde PET-Flaschen der Wiederverwertung zugeführt worden.
Bern – Zum ersten Mal hat Swiss Recycling Zahlen, Fakten und die volkswirtschaftliche Bedeutung des Recyclings sowie die Leistungen der Dachorganisation und ihrer einzelnen Mitglieder in einem Bericht zusammengefasst. Der Bericht geht auch der Frage nach, wie das Recycling und die Separatsammlung in Zukunft aussehen könnten.
Was rezykliert wird, muss nicht verbrannt werden. So hilft Recycling nicht nur, die Menge an Schlacke und Filterstaub, die deponiert werden muss, zu reduzieren, sondern auch den CO2-Ausstoss und den Energieverbrauch. Dies wird im neu veröffentlichten Leistungsbericht der Dachorganisation Swiss Recycling deutlich aufgezeigt. Während sich die Siedlungsabfälle seit 1980 beinahe verdoppelt haben, konnte die Menge von verbrannten (bzw. deponierten) Abfällen dank Recycling konstant gehalten werden. Dies zeigt: Das Schweizer Recyclingsystem mit staatlichen und privatwirtschaftlichen Komponenten funktioniert.
Kommunikation und Beratung
Swiss Recycling trägt erheblichen Anteil an der Erfolgsgeschichte des Recyclings in der Schweiz. Der Organisation ist es gelungen, die Bevölkerung für das Thema der Wiederverwertung zu sensibilisieren und die Separatsammlung zu etablieren. «Unsere Aufgabe ist es in erster Linie, die gemeinsamen Interessen unserer Mitglieder gebündelt zu vertreten und zu kommunizieren», sagt Präsident Bernhard Burger. «Im Kern muss unsere Botschaft heissen: Sammeln macht Sinn.» Swiss Recycling berät beispielsweise Gemeinden in Sachen Separatsammlung. «Oftmals sind es ganz praktische Tipps, die den Gemeinden helfen», berichtet Geschäftsführerin Isabelle Marthaler. «Zum Beispiel wissen wir aus Erfahrung, dass ungepflegte und schmutzige Sammelstellen auch Schmutz anziehen, wodurch die Sammelqualität vermindert wird und die Kosten durch Nachsortierungen steigen.»
Recycling bleibt sinnvoll
Diese Aufklärungsarbeit wird mit dem neuen Leistungsbericht fortgesetzt: Der Bericht zeigt, dass ein effizienterer Umgang mit natürlichen Ressourcen der Schlüssel zu einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und letztlich grünen Wirtschaft ist, und warum Recycling trotz immer effizienterer Kehrichtverbrennungsanlagen nach wie vor sinnvoll ist. Er geht auch der Frage nach, wo die Grenzen der Separatsammlung liegen und in welche Richtung sich das System in Zukunft verändern könnte.
Branche der Zukunft
Neben der ökologischen Bedeutung von Recycling geht die volkswirtschaftliche Wichtigkeit der Branche oftmals vergessen – zu Unrecht. Rohstoffe werden weltweit immer knapper. Nicht nur Öl und Gas, sondern auch viele metallische Rohstoffe sind für unsere technologische Zukunft unverzichtbar. Der Leistungsbericht zeigt, dass in einem Markt, in dem der Wettbewerb um Rohstoffe zunimmt und die Preise steigen werden, die Wiederverwertung von Rohstoffen («Urban Mining») immer wichtiger wird: Sie reduziert die Abhängigkeit von Importen und ist durch diese Stärkung der Rohstoffsicherheit entscheidende Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand. Recycling ist folglich nicht nur ökologisch, sondern auch volkswirtschaftlich und politisch unverzichtbar. Recycling wird als Clean-Tech-Branche für die Schweizer Wirtschaft je länger desto wichtiger werden. (Swiss Recycling/mc/ps)