Sauber C31-Ferrari für die Saison 2012.
Urdorf – Hässliche Höckernasen, Testfahrten während der Saison, vorsaisonale Ferrari-Krise sowie erstmals 20 Rennen und sechs Weltmeister am Start. Dies bietet eigentlich bereits ausreichend Gesprächsstoff vor dem Saisonstart am 18. März. Dazu kommt nun noch die Wirtschaftskraft und Zahlungsmoral der F1 Teams, denn D&B bietet dazu wieder aktuelle Zahlen. Sauber verteidigt trotz der noch unzureichenden Saisonfinanzierung als einziges Team mit 100 Punkten die Ende 2011 eroberte Pole-Position. Auf den weiteren Plätzen folgen Mercedes GP (99 Punkte), Williams (97), Red Bull (96) und McLaren (96).
Nicht nur aufgrund erneuter Regeländerungen – Sicherheit und damit Optik, Technik, maximale Renndauer – verspricht die kommende Formel-1-Saison spannend zu werden. Im Jahr 2012 stehen erstmals sechs Weltmeister am Start. Bis auf Alonso und Räikkönen bekommen mit Vettel, Button, Hamilton und Schumacher auch alle ordentliches Material, sprich schnelle Rennwagen, von ihren Teams hingestellt.
Mercedes vor Ferrari – sportlich wie bei der Zahlungsmoral
Aufregung nach unbefriedigenden Tests gab es nur bei Ferrari (92 Punkte). Offensichtliche Probleme mit dem neuen Auto veranlassten Technikchef Pat Fry bereits im Vorfeld einzugestehen, dass Podiumsplätze zu Saisonbeginn wohl unrealistisch erscheinen. Auch Teamchef Stefano Domenicali zeigte sich über die Testresultate besorgt: „Wir sind mit den Testergebnissen nicht zufrieden, sie entsprechen nicht unseren Zielen. Ich erwarte vom ganzen Team eine Reaktion und den Willen zu beweisen, wer wir sind“. Zu allem Übel schätzen Experten zudem, dass Mercedes (durchschnittlich 3 Tage Zahlungsverzug) mit der gebotenen Performance schon vor Saisonstart und ohne ein Rennen an der Scuderia vorbeigezogen ist.
Ferrari verliert den Anschluss, Montezemolo die Geduld
Vom Genfer Automobilsalon meldete sich Ferrari-Oberboss Montezemolo mit den Worten: «Ich bin mit der Leistung unseres Autos nicht zufrieden. Es muss verbessert werden.» Das Traditionsteam hatte in der vorsaisonalen Testphase wie schon in der Vorsaison offenbar vor allem Schwierigkeiten mit den Reifen. Aber nicht nur das: Parallelen zu den sportlichen Rückschlägen finden sich auch bei der finanziellen Leistungsfähigkeit der Italiener. So kommt Ferrari beim D&B F1 Index mit aktuell 92 Punkten seit Jahren nicht über einen Mittelfeldplatz hinaus. Bei der Zahlungsmoral (18 Tage nach Ziel) landet die stolze Scuderia sogar nur auf dem drittletzten Platz – vor HRT (Hispania Racing Team, 19 Tage) und Force India (20 Tage).
Sauber sucht noch nach weiteren Sponsoren
Insgesamt betrachtet stehen die Teams finanziell besser da als vor dem Saisonstart 2011. Auch wenn man sich selbst bei Topscorer Sauber zur Lage der Finanzen nur ausweichend äussert: «Wir haben nie öffentlich über unsere Finanzen gesprochen. So werden wir es auch weiterhin halten» erklärte Sauber Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn vor kurzem. Dass ein ausreichendes Finanzpolster für Erfolge jedoch unabdingbar ist, gibt auch Sie zu: «Wenn man sich die vergangenen 20 Jahre des Teams anschaut, dann hat es immer etwas an Geld gemangelt – mal mehr, mal weniger. Sollte es mal keine Lücke mehr geben, dann wird man dies deutlich sehen können. Dann fahren wir nämlich deutlich weiter vorne», lässt sie sich zitieren.
Red Bull gilt als Favorit – McLaren und Mercedes als erste Verfolger
Als WM-Favorit für die Saison 2012 gelten selbstredend Sebastian Vettel mit seinem Red Bull Team (96 Punkte, 9 Tage nach Ziel). Schliesslich hat er schon im Vorjahr zum Auftakt zweimal gewonnen. Dabei ist sich Vettel seiner Rolle als Titelverteidiger durchaus bewusst. Er sei „Mitfavorit», sagte der 24-jährige. „Dieses Jahr ist es aber ein bisschen enger». Der Doppelweltmeister schätzt „McLaren recht stark ein und Mercedes definitiv stärker als die Jahre zuvor.» Trotz der Ferrari-Misere sollte der Hattrick für den Wahlschweizer allerdings nicht einfach werden. Obwohl das österreichisch-englische Red-Bull-Team im Jahr 2011 die Rennen phasenweise nach Belieben dominiert hatte, scheint das Feld zu Anfang der Saison enger zusammengerückt zu sein. Drei der Topteams vor allem sportlich, weniger bei der Zahlungsmoral. (Dun & Bradstreet/mc/ps)
Über Dun & Bradstreet (Schweiz) AG
D&B ist die in der Schweiz und weltweit führende Wirtschaftsauskunftei. Unternehmen nutzen D&B zur Bonitätsprüfung und zur Kundenidentifizierung. Basis dafür ist die D&B-Datenbank mit über einer Million Schweizer Unternehmen und mehr als 200 Millionen Unternehmen weltweit. In die Bonitätsbewertung der Firmen fliesst auch deren Zahlungsverhalten ein. Dazu wertet D&B alleine in der Schweiz jährlich über zwölf Millionen Rechnungen aus. D&B Schweiz gehört zur schwedischen Bisnode Gruppe. Sie hat ihren Sitz in Urdorf (ZH) und beschäftigt rund 110 Mitarbeiter. Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.dnb.ch.