Unternehmen sind nicht in der Lage sind dem Wandel der Mitarbeitererwartungen zu folgen.
Zürich – Es besteht eine erhebliche Kluft zwischen den Mitarbeiter- und Führungskräfteproblemen, mit denen sich Unternehmen konfrontiert sehen, und der Bereitschaft darauf zu reagieren. Dies zeigt die «Global Human Capital Trends 2014» Studie von Deloitte, an der 2‘500 Führungskräfte und Personalverantwortliche weltweit teilnahmen. Zwar erkannten die Befragten den Handlungsbedarf bei den zentralen Herausforderungen in der Mitarbeiterführung (86%), Mitarbeiterbindung und -einstellung (79%) sowie der Weiterbildung des Personalwesens (77%). Viele äusserten jedoch Vorbehalte im Hinblick auf die Fähigkeiten ihres Teams, diese Probleme auch angehen zu können.
„Die meisten der global tätigen Unternehmen sind nicht vorbereitet um auf die wesentlichen Trends zu reagieren, welche die heutigen Arbeitskräfte umformen“, sagt Jeff Schwartz, Global Human Capital Leader für Marketing, Eminence & Brand bei Deloitte. „Angesichts des radikalen Wandels, den wir in der Demographie und Technologie erleben, wird es nicht ausreichen die bestehenden Methoden auf die neuen Trends im Personalwesen anzuwenden. Das Unternehmen des 21. Jahrhunderts ist global ausgerichtet, hervorragend vernetzt und sehr anspruchsvoll. Die Organisationen und insbesondere die Personalverantwortlichen müssen sich besser anpassen, wenn sie die richtigen Talente auf dem heutigen, vom Wettbewerb geprägten Markt ansprechen und fördern wollen.“
Führungsmangel gefährdet Wettbewerbsfähigkeit
Laut den Befragten stellt die Förderung von Führungskräften auf allen Ebenen das zentrale Problem der Unternehmen dar. Dennoch glauben nur 13%, dass ihre Förderprogramme ausgezeichnet seien. 66% finden, sie seien nur im „geringen“ Masse in der Lage, gezielte Programme zur Förderung von Führungskräften für die Generation Y zu bieten. Über die Hälfte (51%) der Befragten hat zudem nur wenig Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Nachfolgeprogramme konstant aufrechterhalten zu können.
Mehr als reine Mitarbeiterbindung nötig
Die zweitwichtigste Herausforderung ist laut der Untersuchung die Mitarbeiterbindung und -einstellung. Über ein Drittel (38%) der Führungskräfte gibt an, ihre Fähigkeit zur Einbindung von sozialen-, gesellschaftlichen- und unternehmenspolitischen Programmen sowie zur Angleichung von Mitarbeiter- und Unternehmenszielen sei „schwach“. Darüber hinaus finden vier von zehn der Befragten (40%), ihr Unternehmen schneide „schlecht“ ab, wenn es darum geht, ihre Mitarbeiter bei der Schaffung einer ausgeglichenen Work-Life-Balance zu unterstützen.
Personalwesen in der Aufholjagd
Aus der Studie geht zudem hervor, dass es vielen Teams im Personalwesen an den nötigen Fachkenntnissen mangelt, um die Herausforderungen des heutigen, globalen Geschäftsumfelds zu meistern. Dieses Umfeld ist geprägt von Arbeitsmarktfluktuationen, einer sich entwickelnden Demographie der Arbeitskräfte, dem Technologiewandel sowie den Arbeitsinhalten an sich. In der Tat glauben mehr als ein Drittel (34%) der Befragten, dass ihre Personal- und Mitarbeiterprogramme nur „ausreichend“ oder gar „unterdurchschnittlich“ abschneiden. Des Weiteren vertrauen weniger als 10% der Personalverantwortlichen darauf, dass ihre Teams über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügen, um den Herausforderungen einer globalen Geschäftsumgebung erfolgreich zu begegnen und innovative Programme liefern können.
Trends und Herausforderungen in der Schweiz
Im Einklang mit den globalen Trends ist die Förderung der Führungskräfte auf allen Ebenen auch eine grosse Herausforderung für schweizerische Unternehmen. Auch wenn mehr als drei Viertel (78%) der Befragten in der Schweiz der Meinung sind, dass die Führungskräfte die grösste Priorität darstellen, sehen sich lediglich 46% in der Lage, sich dieser Herausforderung zu stellen. Die Beschaffung sowie der Zugang zu qualifiziertem Personal stehen bei den Befragten an zweiter Stelle. Auch hier zeigen die Unternehmen nur wenig Bereitschaft zur Änderung (43%), was sich nachteilig auf ihre Möglichkeiten auswirkt, qualifiziertes Personal zu rekrutieren. Mehr als die Hälfte der Befragten in der Schweiz (52%) meinten jedoch, sie seien bereit die Challenges im Bereich der Technologie anzugehen, obwohl dieser Punkt nur an dritter Stelle der wichtigsten Herausforderungen steht, mit denen sich Organisationen heute konfrontiert sehen. Unternehmen betrachten den Technologiefaktor innerhalb ihrer Personalstrategie somit zunehmend als ausschlaggebend.
„Diese Studie unterstreicht nachdrücklich die Notwendigkeit, die Praxis im Personalwesen zu erneuern und umzugestalten. Entscheidend ist jetzt, dass sich Personalverantwortliche und Manager an einen Tisch setzen und die richtigen Strategien entwickeln und umsetzen, um in dieser Zeit des schnellen Wandels bestehen zu können“, meint Sarah Kane, Human Capital Leader bei Deloitte in der Schweiz.
Die «Global Human Capital Trends 2014» Studie von Deloitte kann hier in Englisch heruntergeladen werden. (Deloitte/mc/ps)
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