(Visualisierung: Morger Dettli Architekten Basel)
Zürich – Ein Meilenstein in der Planungsgeschichte des Depot Hard ist erreicht. Das Team um Morger Dettli Architekten aus Basel hat den Wettbewerb für sich entschieden, wie die Stadt Zürich mitteilt.
Das drittgrösste Tramdepot der VBZ am Escher-Wyss-Platz muss dringend saniert werden. Mit einem Ersatzneubau auf einem Teil des Areals soll ein zeitgemässes Depot für rund 24 Fahrzeuge der neuen Generation entstehen. Die zentrale Lage ermöglicht es, mittelfristig die bestehenden Tramfahrzeuge sowie die längeren Niederflurfahrzeuge der neuen Tramgeneration mit 43 Metern Länge aufzunehmen. Mit der vorgesehenen städtischen Wohnsiedlung leistet die Stadt zudem einen weiteren Beitrag, das in der Gemeindeordnung verankerte Ziel von einem Drittel gemeinnütziger Wohnungen bis ins Jahr 2050 zu erreichen.
Architekturwettbewerb erfolgreich abgeschlossen
Zwölf Teams haben am Architekturwettbewerb für den geplanten Neubau teilgenommen. Zur komplexen Aufgabe zählten die Planung einer Wohnsiedlung über der Tramhalle, die Erschliessung, die hohe bauliche Dichte, die lärmexponierte Lage und der Schattenwurf. Die beste Lösung erarbeitete das Team Morger Dettli Architekten AG aus Basel mit Schönholzer + Staufer Landschaftsarchitekten BSLA aus Riehen und Ulaga Partner AG aus Basel.
Zwei Hochhaustürme sollen künftig das Tor zu Zürich-West betonen und mit den «Escher-Terrassen» und dem «Swisscom-Tower» ein Ensemble bilden. Zur Belebung des Erdgeschosses sind Gewerbeeinheiten und Betriebsräume der VBZ geplant. Die Architekten schlagen limmatseitig ein Restaurant vor. Sorgfältig gestaltete Freiräume sowie Übergänge zu Limmatuferweg und Ampèresteg verbinden das Quartier mit dem Flussraum.
Mehr Wohnungen als gefordert
Das Siegerteam bringt dank der vorgeschlagenen Hochhausvariante 221 statt der geforderten 184 Wohnungen unter. 180 Wohnungen konzentrieren sich in den beiden Hochhäusern. Maisonettewohnungen sowie vier grosse Satellitenwohnungen und ein Gemeinschaftsraum flankieren längsseitig den grosszügigen Wohnhof über der Tramdepothalle. Das Projekt erfüllt die Vorgabe Minergie-P-ECO und erreicht die besten Betriebsenergiewerte. Der kompakte Entwurf und das effiziente Erschliessungssystem ermöglichen trotz der hohen Anzahl Wohnungen moderate Erstellungskosten. Auch die Beschattung des Limmatuferraums wird dank der schlanken Türme verträglich sein.
Für das Gesamtprojekt (Basis Testprojekt) waren Zielerstellungskosten von rund 148 Millionen Franken vorgegeben (rund 59 Millionen für das Tramdepot, rund 89 Millionen für die Wohnsiedlung). Aufgrund des Wettbewerbsprojekts mit mehr Wohnungen belaufen sich die geschätzten Erstellungskosten – inklusive Mehrwertsteuer, exklusive Finanzierungszuschläge – auf rund 162 Millionen Franken (rund 59 Millionen für das Tramdepot, rund 103 Millionen für die Wohnsiedlung). Der Bau der Wohnsiedlung, deren Wohnungen nach dem Prinzip der Kostenmiete vermietet werden, wird durch die Mieteinnahmen finanziert. Der Gemeinderat entscheidet voraussichtlich 2017 über den Objektkredit, 2018 findet die Volksabstimmung statt. Die Fertigstellung des Depot Hard ist für 2020 geplant. (Stadt Zürich/mc/pg)