Wie schnell schmelzen die Eisschilde der Antarktis, wenn der Klimawandel weiter ungebremst fortschreitet? Drei Studien liefern mögliche Szenarien.
Die zweifellos grösste Unsicherheit bei der Abschätzung der Folgen des Klimawandels hat mit dem vereisten Südkontinent zu tun. Wie wird sich das Eis der Antarktis verhalten, wenn die Menschheit immer mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre pumpt und die Temperatur des Planeten immer weiter steigt? Schliesslich sind in der antarktischen Tiefkühltruhe mehr als 90 Prozent allen Süsswassers der Erde – immerhin 30 Millionen Kubikkilometer – in der Form von Eis gebunden.
Wenn all dieses Eis schmölze, würde der Meeresspiegel weltweit um mehr als 60 Meter steigen, so die Prognose. Ein vollständiges Auftauen ist zwar äusserst unwahrscheinlich, es mehren sich aber die Anzeichen dafür, dass vor allem steigende Meerestemperaturen langsam beginnen, am Eis entlang der südpolaren Küsten zu nagen. Mehrere Forschergruppen haben nun untersucht, wie sich das Eis der Antarktis langfristig verändert, wenn der Klimawandel ungebremst fortschreitet.
Bei flüchtigem Betrachten scheint es, als sei der Südkontinent nahezu vollständig von einer gewaltigen und homogenen Eisschicht bedeckt. Nur an wenigen Stellen lugen nichtvereiste Gesteine aus der sonst so einförmig erscheinenden Eismasse heraus. Doch dieser Eindruck täuscht.