Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich mit den Ländern darauf verständigt, dass die sieben vor 1980 gebauten Kernkraftwerke vorübergehend abgeschaltet werden. Dies betreffe die drei Monate, in denen die Laufzeitverlängerung ausgesetzt wird, sagte Merkel am Dienstag in Berlin nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder mit Atomkraftwerken.
Der grösste deutsche Energiekonzern Eon nimmt sein ältestes Kernkraftwerk Isar 1 in Bayern vom Netz. Für die Dauer des von der Bundesregierung angekündigten Moratoriums werde der Betrieb der Anlage unterbrochen, teilte Eon am Dienstag in Düsseldorf mit. Eon wolle mit dieser Entscheidung eine «offene und kritische Bewertung» durch die zuständigen bayerischen Aufsichtsbehörden erleichtern, erklärte Vorstandschef Johannes Teyssen.
RWE nimmt Biblis A kurzfristig vom Netz
Der Energiekonzern RWE nimmt den ältesten deutschen Atommeiler Biblis A kurzfristig vom Netz. Der Meiler Biblis B steht bereits seit Ende Februar wegen einer Revision still. Die beiden Biblis-Anlagen zählen zu den sieben Altanlagen, die laut Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der anstehenden Sicherheitsüberprüfung des gesamten deutschen Atomkraftwerksparks vom Netz gehen. «Angesichts der Katastrophe in Fukushima ist es richtig, auch bei uns zu überprüfen, ob es aus den Ereignissen in Japan konkrete Hinweise gibt, wie wir unser hohes Sicherheitsniveau noch weiter ausbauen können», erklärte RWE am Dienstag in Essen. Grundsätzlich stelle RWE die Laufzeitverlängerung aber nicht in Frage. Dazu gebe es sicherheitstechnisch keine Veranlassung. (awp/mc/ps)