Die grössten Zeitverschwender im Büro

Bürokratie

(Nomad_Soul - Fotolia.com)

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Zürich – 60 Prozent der Büroarbeiter in Deutschland sind der Meinung, dass nach wie vor zu viel Papier bei der täglichen Arbeit verschwendet wird. Das belegt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts innofact anlässlich des Tags der Arbeit. Die Studie wurde im Auftrag von Adobe Systems unter 1.033 berufstätigen Frauen und Männern zwischen 18 und 69 Jahren durchgeführt. Darin wurde auch untersucht, was die grössten Zeitverschwender und die nervigsten Prozesse bei der Büroarbeit sind und welche Arbeitserleichterungen sich die Berufstätigen zukünftig wünschen.

Als lästigster Prozess wird von 27 Prozent der Befragten die Suche nach Papierdokumenten genannt, gefolgt von Abstimmungs- und Korrekturprozessen (17 Prozent) sowie der Erstellung, Verteilung und Auswertung von Formularen (14 Prozent). 46 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass der grösste Zeitverschwender bei ihrer täglichen Arbeit die Archivierung oder Wiederverwendung von Dokumenten sei. 44 Prozent befanden, dass Korrekturen und Abstimmungsschleifen mehr Zeit als nötig in Anspruch nehmen.

Welche Arbeitserleichterungen wünschen sich Büroarbeiter
Bei der Frage nach den gewünschten Arbeitserleichterungen gaben 65 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sie sich ein einfacheres Sammeln und Verteilen von Dokumenten wünschen würden. Für 61 Prozent wäre der elektronische Rechnungsversand inklusive digitaler Unterschrift eine grosse Arbeitserleichterung; 59 Prozent wünschen sich zudem eine einfachere schriftliche Abstimmung von Genehmigungen und Textdokumenten. Zudem befürworten über die Hälfte der Befragten elektronische Personalakten anstelle von Aktenordnern in Papierform sowie die Ablösung der Unterschriftenmappe und die generelle Einführung der elektronischen Signatur.

«Wie IDC bereits in 2012 festgestellt hat, wird weltweit bei der Büroarbeit eine nicht unerhebliche Menge an Zeit vor allem bei dem viel zu aufwändigen Umgang mit Dokumenten verschwendet – vor allem für die Erstellung, Abstimmung und Suche», erklärt erklärt Ulrich Isermeyer von Adobe Systems. «Die so verschwendete Zeit kostet Unternehmen jährlich im Schnitt 14.492 Euro pro Büroarbeiter. Hier geht es also nicht nur um subjektive Arbeitserleichterungen und Wohlfühlfaktoren, sondern um relevante Produktivitätsfaktoren.»

Firmeneigene Programme, Word, Excel und Adobe Acrobat am häufigsten verwendet
Ausserdem wurde im Rahmen der innofact-Studie untersucht, welches die am häufigsten genutzten Programme sind, wie gerne beziehungsweise ungern diese eingesetzt werden und worin die Gründe hierfür liegen. Neben firmeneigenen Buchhaltungs- und ERP-Systemen gehören Microsoft Word (79 Prozent), Excel (63 Prozent) und Adobe Acrobat (35 Prozent) zu den am häufigsten verwendeten Programmen. Wie die Ergebnisse zeigen, besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Beliebtheit der Software und der Häufigkeit der Anwendung. So liegt PowerPoint bei den unbeliebtesten Programmen an erster Stelle, wobei nur 17 Prozent der Befragten es regelmässig nutzen. Word hingegen wird am häufigsten genutzt, doch lediglich 6 Prozent der Befragten nennen Word als das unbeliebteste Programm. Bei der Bewertung der Software ist zu beachten, dass die Anwender das tatsächliche Funktionsspektrum und somit die Möglichkeiten der Arbeitserleichterung bei den von ihnen weniger intensiv eingesetzten Programmen nicht so gut kennen.

«Während nahezu 100 Prozent der Berufstätigen den kostenlosen Adobe Reader regelmässig verwenden, wird Acrobat, das Programm zur PDF-Erstellung, -Verwaltung und -Bearbeitung, nur von gut einem Drittel der Befragten genutzt», so Isermeyer. «Auf unseren Schulungen stellen wir immer wieder fest, dass der Funktionsumfang von Acrobat vielen Anwendern nicht vollständig bekannt ist. Dabei bietet das Programm mit seinen Kommentar-, Formular, Achivierungs- und digitalen Signaturmöglichkeiten genau die Arbeitserleichterungen, die sich das Gros der Büroarbeiter laut den Ergebnissen der Studie wünscht.»

Potenziale der Technologie sind noch nicht ausgeschöpft
«Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren bereits massiv gewandelt. Doch das war erst der Anfang. Denn unsere Zukunft liegt in kreativen Wertschöpfungsprozessen», erklärt Torsten Rehder, Director Innovation Services TrendONE GmbH. «Die Potenziale, die uns Technologie schon heute bietet, sind noch längst nicht ausgeschöpft, geschweige denn gleichmässig verteilt. Während im Silicon Valley bereits an Algorithmen getüftelt wird, die kreative Tätigkeiten wie etwa das Schreiben eines Drehbuchs automatisieren, hadern wir in Europa noch mit dem elektronischen Rechnungsversand. Die Technologie ist nicht mehr der Flaschenhals. Vielmehr sind es alte Denkmuster, die uns zögern lassen, die nächste Produktivitätsstufe zu erreichen.» (Adobe/mc)

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