Digitalisierungsgrad in Krisenzeiten mitentscheidend

Industrie 4.0

(Bild: everythingpossible/ Fotolia.com)

Mannheim – Unternehmen mit hohem Digitalisierungsgrad waren weniger stark von der Krise in den Jahren 2008 und 2009 betroffen als gering digitalisierte Unternehmen. Dies gilt insbesondere für Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim.

Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad sind grundsätzlich produktiver als gering digitalisierte. Denn um erfolgreich zu digitalisieren, müssen Produktions- und Arbeitsprozesse angepasst werden, wodurch Unternehmen effizienter und produktiver werden. Aber wirken sich solche Digitalisierungsprozesse auch in Krisenzeiten aus? Überstehen stärker digitalisierte Unternehmen solche Zeiten besser? Die Auswertung eines neuartigen Datensatzes für zwölf EU-Länder und sieben Industrien im Zeitraum von 2001 bis 2010 erlaubt es, diese Frage empirisch zu beantworten.

Die Analyse zeigt, dass stärker digitalisierte Unternehmen insbesondere aus dem Dienstleistungssektor weniger stark von der Krise getroffen wurden als gering digitalisierte, denn Produktivitätsniveau und –wachstum haben sich bei diesen Unternehmen kaum verringert, während sie bei gering digitalisierten Unternehmen stark zurückgingen. Gleichzeitig waren diese Unternehmen im Vergleich zu gering digitalisierten auch erfolgreicher darin, Prozessinnovationen zu realisieren und durch diese effizientere Gestaltung von Prozessen Kosten einzusparen.

„Unternehmen, die in digitale Technologien investieren und diese auf clevere Art und Weise einsetzen, sind eher in der Lage, flexibel auf veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu reagieren und Krisenzeiten besser zu überstehen“, sagt Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“ und Koautorin der Studie. (ZEW/mc/pg)

Download Studie (engl.)

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