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Zürich – Im Rahmen einer breit angelegten Studie mit bislang rund fünf Millionen Teilnehmern untersucht die Organisation EF Education First jährlich die Englischkenntnisse von Erwachsenen in weltweit 60 Ländern. In der neusten Ausgabe des sogenannten EF English Proficiency Index werden nun erstmals auch Trends abgebildet, die sich über den gesamten Untersuchungszeitraum von mittlerweile sechs Jahren abzeichnen. Die Schweiz konnte ihre Position im Länder-Ranking seit 2007 weitgehend halten, auch wenn andere Länder grössere Fortschritte erzielten und deutliche regionale Unterschiede sichtbar sind.
Beim English Proficiency Index (EPI) handelt es sich um den weltweit umfassendsten Vergleichsindex für Englischkenntnisse. Neben regionalen Unterschieden beschäftigt sich der Index auch mit Wechselwirkungen zwischen Englischkenntnissen und anderen länderspezifischen Faktoren wie beispielsweise dem Wirtschaftswachstum. Dabei fördert eine Auswertung der Entwicklungen seit 2007 Interessantes zutage. Die Untersuchungsergebnisse verbesserten sich nämlich weitgehend in denselben Regionen, die in den vergangenen Jahren auch ein starkes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen hatten, namentlich in der Türkei, Indonesien oder den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China).
Direkter Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Englischkenntnissen
Gemäss Yvonne Kolar von EF Schweiz liegt hier auch die Hauptmotivation für die breit angelegte Untersuchung: „Es geht beim EPI nicht einfach um eine simple Einteilung von 60 Nationen in verschiedene Stärkeklassen. Viel interessanter ist das Aufzeigen von Trends, die mit der Förderung der Englischkenntnisse in den einzelnen Ländern einhergehen.“ Die Erkenntnis, dass sich ein direkter Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Englischkenntnissen herstellen lässt, wird sicherlich auch den Bildungsinstituten und der Politik zu denken geben.
Schweiz hält trotz starker regionaler Unterschiede Position im Mittelfeld
Die Schweiz konnte ihre Position im vorderen Mittelfeld seit der ersten Erhebung 2007 weitgehend halten und liegt hinter 13 anderen europäischen und zwei asiatischen Ländern auf dem 16. Rang. Bezüglich der absoluten Entwicklung der Englischkenntnisse sowie im Vergleich zum benachbarten Ausland ist sogar ein leichter Aufwärtstrend festzustellen. Einzig die Österreicher haben im Betrachtungszeitraum grössere Fortschritte erzielt als die Eidgenossen, während sich die Englischkenntnisse in Frankreich gegenüber dem ersten EPI sogar verschlechtert haben.
Zusätzlich zum internationalen Vergleich treten in der Schweiz auch starke regionale Unterschiede zutage. Wie bereits in der letztjährigen Untersuchung aufgezeigt werden konnte, liegen die Deutschschweiz und die grössten Schweizer Städte teilweise deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Die italienischsprachige Schweiz und die Romandie hinken dagegen etwas hinterher. (EF Schweiz/mc/pg)