Zürich – Nach der «Familie» hat das Thema «Wohnen» für Schweizer Mieter die höchste Priorität im Leben. Doch 76 Prozent der Mieter stören sich an ihrer Wohnsituation. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Online-Vergleichsportals comparis.ch bei über 4’000 Schweizer Mietern.
Fast ein Drittel findet die eigene Wohnung zu hellhörig. Für 22 Prozent sind die Kosten zu hoch. Und 17 Prozent stossen sich an bereits dem Vermieter gemeldeten Mängeln, wie etwa eine nicht funktionierende Heizung oder Schimmel. Ebenfalls 17 Prozent stören sich am Baustandard der bewohnten Immobilie. 16 Prozent klagen über eine mangelhafte Ausstattung in Bad, Küche, Terrasse etc. Auch das Raumklima (14 Prozent) sowie die Lichtverhältnisse (11 Prozent) sorgen für Unmut. 8 Prozent sind nicht zufrieden mit dem Grundriss.
Vermieter: Unprofessionalität und Unfreundlichkeit nerven Mieter
Ein ebenfalls genannter Störfaktor ist die Verwaltung beziehungsweise der Vermieter: 13 Prozent der Befragten nennen diese als Quelle ihrer Unzufriedenheit. Dabei steht die gefühlte Unprofessionalität von Verwaltung oder Vermieter im Fokus. Unfreundlichkeit, eine zu langsame Reaktionsgeschwindigkeit und mangelhafte Erreichbarkeit der Vermietung bringen Mieter ebenfalls auf die Palme.
«Obwohl der Leidensdruck hoch zu sein scheint, planen verhältnismässig wenige Mieter einen Umzug. In unserer aktuellen Umfrage gab lediglich ein Viertel der Mieter an, in den nächsten 12 Monaten umzuziehen.», so Nina Spielhofer, Immobilien-Expertin bei Comparis. Die Erhebung zeige jedoch auch, dass zwei Drittel der umzugswilligen Mieter aus finanziellen Gründen nicht können.
Höhe der Miete und Preis-Leistungsverhältnis sind ein Dorn im Auge
Ein Fünftel der Befragten stört sich an den Kosten. Am häufigsten bemängelt wird dabei die Höhe des Mietzinses. Über 12 Prozent der Befragten empfinden diesen als zu hoch. 8 Prozent der Befragten finden das Preis-Leistungsverhältnis nicht gerechtfertigt und 7 Prozent halten die Nebenkosten für zu hoch. Die Höhe der Nebenkosten stört vor allem die Romands und Tessiner, während sich die Deutschschweizer weit weniger beeindruckt davon zeigen. Immerhin 4 Prozent der Befragten schweizweit finden, dass sie im Vergleich zu den Nachbarn zu viel bezahlen.
Auch Steuern, Lärmpegel und Nachbarschaft sind Störfaktoren
Zwei Drittel der Mieter sind auch mit externen Faktoren ihrer Wohnsituation unzufrieden. 23 Prozent der Befragten empfinden die Steuerbelastung als zu hoch. Der Lärmpegel in der Wohngegend nervt 20 Prozent der Befragten. An dritter Stelle steht die Nachbarschaft: 14 Prozent stören sich an den Nachbarn. Interessant: Bei den Romands steht der zu hohe Lärmpegel an erster Stelle, während für die Deutschschweizer und Tessiner die Steuern das grösste Übel sind. (comparis.ch/mc/pg)