Nach einer längeren Durststrecke verbucht das Atlantis Hotel für 2011 stolze 90% Bettenauslastung. (gaf)
von Gérard Al-Fil
Die Hotels in der Golf-Metropole haben in den ersten neun Monaten 2011 insgesamt 6,64 Millionen Gäste beherbergt. Dies waren binnen Jahresfrist 11% mehr Urlauber und Geschäftsreisende. Vor allem Budget-Hotels und Komplettpakete (Flug plus Hotel,…) erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Insgesamt setzten die 537 Hotels laut der staatlichen Tourismus-Agentur DTCM in den ersten drei Quartalen 10,96 Mrd. Dirham oder 2,96 Mrd. Dollar um, ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum.
Drehkreuz zwischen den Kontinenten
Auch der internationale Flughafen legt zu. Dubai hat gute Aussichten, im 2011 erstmal 50 Millionen Passagiere abzufertigen und am Flughafen Frankfurt vorbeizuziehen. Dubai profitiert noch immer vom Arabischen Frühling und lockt leidgeprüfte Ferienreisende, die ihren Trip nach Tunesien oder Scharm el-Scheich wegen der instabilen Lage in beiden Ländern stornieren mussten.
Lücken auf den zweiten Blick
Mit dem Etikett «Volles Haus» oder «ausgebucht» darf sich dennoch nicht jedes Hotel schmücken. Hotels der gehobenen Klasse, von denen es in Dubai jedes Jahr ein halbes Dutzend mehr gibt, kannibalisieren sich zunehmend. Ein Schweizer Banker berichtet, dass in seinem Hotel The Adress The Old Town, unweit des 828 Meter hohen Burj Khalifa, jeden Morgen nur vier Gäste im Früstückssaal speisten. «Ruhe vor Terminen ist ja okay, aber Friedhofsruhe im Hotel ist auch langweilig,» meint der Banker lakonisch.
Nicht für jeden etwas dabei
Was Orient-Fans in dem Scheichtum auch vermissen, sind Kultur und Sehenswürdigkeiten wie am Nil. Schon warnt Mike Scully, Managing Director beim Tour Operator «Seven Tides» der Dubai-Tourismus sei zu stark auf Familien und junge Ehepaare ausgerichtet. «Was in ‹Fly-Buy-Dubai› noch fehlt, ist ein breites Angeot fuer Alleinstehende, Aktivurlauber, Kunstfreunde und Senioren.»
Burkhard Wolter, Hotel-Manager des Kempinski The Palm Jumeirah füllt in diesem Punkt seit Kurzem eine Marktlücke. «Bei uns haben Senioren den notwendigen Freiraum und die Ruhe, die im Urlaub sie suchen. Mit dem Konzept der grossräumigen Hotel-Apartments mit Butler lässt das Kempinski The Palm keine Wünsche offen für Gäste, die nicht ständig das Zimmer verlassen wollen.»