Vor der Finanzkrise herrschte am Dubai Financial Market reges Treiben, heute nurmehr gähnende Leere.
Traumberuf Broker? Das war einmal. Zumindest in den Golf-Emiraten lässt sich mit Börsenoperationen kein Blumentopf mehr gewinnen. Seit die US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 pleite ging, schmilzen in Dubai und Abu Dhabi die Handelsvolumina wie Glace in der Sonne. Wechselten im 2007 am Dubai Financial Market (DFM) pro Tag Aktien für im Schnitt 408 Mio. Dollar die Besitzer, so sind es heute nurmehr 45 Mio. Dollar. Von 117 Broker-Firmen, die bei der emiratischen Securities and Commodities Authority (SCA) registriert sind, lautet bei 30 Unternehmen der Status auf “inaktiv”.
Die Investementbank Shuaa Capital in Dubai baut wegen der Börsenflaute derzeit 39 Stellen ab. Konkurrent Rasmala Investment hat den Bereich Wertpapier-Brokerage im Frühjahr ganz eingstellt.
Vor allem ausländische Anleger haben die Golfregion in Scharen verlassen. Nicht nur wegen des Arabischen Frühlings, sondern auch, weil die Indexanbieter MSCI und Standard and Poor’s damit zögern, die Vereinigten Arabischen Emirate als aufstrebenden Markt herauf zu stufen. MSCI will im kommenden Dezember die Börsen in Dubai und Abu Dhabi noch einmal unter die Lupe nehmen und dann entscheiden, S&P frühestens im 2012. (gaf)