Dubais Immobilienriese Emaar verdient im Q2 69% weniger
Die Skyline der Business Bay im Herzen von Dubai deutet es an: die Erträge der Immobilienentwickler sinken wieder.
Der Dubaier Immobilienkonzern Emaar Properties, dessen Aktien an der lokalen Börse DFM ein Index-Schwergwicht sind, hat im zweiten Quartal 250 Mio. Dirham (68,17 Mio. Dollar) Gewinn erzielt, 69% weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Damit unterbat Emaar die Erwartungen der Analysten deutlich. In den letzten sechs Monaten verlor die Aktie der Emaar rund 17%, deutlich mehr als der Leitindex DFM General (minus 7,29%).
Schwieriges Umfeld
Zwar wurde der Preisverfall auf dem Immobilienmarkt etwas abgebremst, doch lieferte Emaar nur 244 Immobilienobjekte an Käufer aus, im Vergleich zu 277 Einheiten im ersten Quartal und 644 in Q2 2010. Neue Kreditvergaberestriktionen der emiratischen Zentralbank und eine generelle Risikoaversion unter den Kunden wirken wie Daumenschrauben bei den Entwicklern. Im Gegensatz dazu entwickelt sich das Gastronomiesegment Emaar Hospitality, das u. a. das welthöchste Restaurant The At.mosphere im 828 Meter hohen Burj Khalifa betreibt, erfreulich. Die Hotelkette The Address meldet 85% Bettenauslastung, das Einkaufzentrum Dubai Mall bleibt ein Touristenmagnet.
Fehlinvestition Dubai Bank
Verhagelt hat das Ergebnis bei Emaar auch eine vollständie Abschreibung des 30%-Anteils im Wert von 172 Mio. Dirham (46,9 Mio. Dollar) an der klammen Dubai Bank. Die islamische Dubai Bank wurde im vergangenen Mai zu 100% von der Regierung des Scheichtums übernommen, um, wie es hiess, «die Einlagen der Kunden zu sichern».
Weiterhin am Nil aktiv
Trotz der anhaltend instablien Lage in Ägypten, hält Emaar an seiner Investition an der Mittelmeerküste im Norden des Landes fest. Bei El Alamain lässt der Dubaier Immobilienriese 170 Villen bauen. Weiters ist Emaar in 13 Ländern aktiv, darunter in China, den USA und in Indonesien. (gaf)