Dubais Kritiker sind verstummt

Dubais Kritiker sind verstummt

Scheich Mohammed Bin Raschid Al-Maktoum, Vizepräsident und Premierminister der VAE und Regent von Dubai.

«Pleite-Emirat» nannten westliche Medien in einem Anflug von Schadenfreude das Scheichtum Dubai, als die staatliche Immobilienentwicklerin Nakheel vor zwei Jahren einen 3,52-Milliardendollar-Islamic Bond nicht begleichen konnte. Das Nachbar-Emirat Abu Dhabi sprang Dubai mit einer Bürgschaft zur Seite und verhinderte das Schlimmste.

Schweigen im Walde
Inzwischen ist von Dubais Kritikern nicht mehr viel zu hören. Zu gross sind die Schuldenprobleme in der EU und den USA, zu sehr die einzelnen Staaten von Rezessionssorgen geplagt und mit sich selbst beschäftigt.

Kein Wunder: Der Dubai International Airport hat dieses Jahr erstmals über 50 Millionen Passagiere abgefertigt und ist Frankfurt a. M. auf den Fersen. Verunsicherte Orient-Fans weichen von den von postrevolutionären Wirren geplagten Reiseländern Tunesien und Ägypten aus und füllen die Hotels im sicheren «Fly-Buy-Dubai.»

Neue Rekorde, alte Probleme
Und gerade hat die Regierung den Haushalt für 2012 verabschiedet, der ein um 53 Prozent tieferes Defizit vorsieht. Regent Scheich Mohammed Bin Raschid Al-Maktoum macht beim Sparen ernst.

Dabei schieben die Staatsfirmen weiterhin einen gigantischen Schuldenberg vor sich her. 3,8 Milliarden Dollar werden im nächsten Jahr fällig. Obgleich Scheich Ahmed Bin Said Al-Maktoum, Vorsitzender des Dubaier Fiskalkomitees, beteuert, eine erneute Umschuldung sei im 2012 nicht notwendig, warnt die Rating-Agentur Standard & Poor’s, die DIFC Investments könnte im Juni 2012 in Schwierigkeiten geraten. Dann muss der Investment-Arm des Finanzzentrums DIFC einen Islamic Bond im Wert von 1,5 Milliarden Dollar tilgen.

Am 23. Dezember hat DIFCI einen 200 Millionendollar-Kredit bei der Deutsche Bank AG pünktlich beglichen.

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