Dürre bei Marsabit in Kenia (Bild: Alex Voets, Caritas Schweiz).
Luzern – Caritas Schweiz zieht eine erste Zwischenbilanz zu ihrer Hungerhilfe am Horn von Afrika. Zur Zeit laufen elf grössere Nothilfe-Projekte im Umfang von 7,4 Millionen Franken. Insgesamt plant die Caritas für die Opfer der Dürre Hilfsmassnahmen in der Höhe von 16.4 Millionen Franken. Im Vordergrund stehen Projekte, die den Zugang zu sauberem Trinkwasser sichern. Die Lage am Horn von Afrika ist nach Aussagen des Hilfswerk nach wie vor sehr kritisch. An die Nothilfe müssen langfristige Projekte wie die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft anschliessen.
Mit ihrer Überlebenshilfe erreicht die Caritas zur Zeit 237’780 Menschen. Im Zentrum stehen besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Kleinkinder, schwangere Frauen und stillende Mütter, kranke und alte Menschen sowie Schülerinnen und Schüler. Die Projekte werden in den am stärksten von der Dürre heimgesuchten Regionen in Kenia, Äthiopien, Somaliland und Somalia realisiert.
Glückskette beteiligt sich mit 4,1 Mio Franken
In einem zweiten Schritt, der so genannten Rehabilitationsphase, will die Caritas die Infrastruktur der Wasserversorgung wiederherstellen oder ausbauen. Geplant ist der Bau von Brunnen, Wasserspeichern, Dämmen und Rückhaltesperren. Ebenso sollen Hirten- und Bauernfamilien mit Methoden einer nachhaltigeren und ertragreicheren Landwirtschaftsproduktion unterstützt werden. Die Glückskette beteiligt sich an den Projekten der Caritas zur Zeit mit 4,1 Millionen Franken. Auch die Humanitäre Hilfe des Bundes, die Humanitäre Hilfe der Uno (Ocha) sowie Caritas-Organisationen aus Nordamerika und Europa finanzieren mit. Caritas Schweiz selber hat bis anhin 4,9 Millionen Franken Spenden erhalten. Damit sind 75 Prozent der geplanten Hilfsprojekte im Umfang von 16,4 Millionen Franken finanziert.
Nach der Nothilfe die Kleinproduzenten fördern
Die gegenwärtige Hungerkatastrophe am Horn von Afrika lässt sich nach Aussagen der Caritas nicht nur mit der Dürre erklären. Sie hat wesentlich mit den Folgen des Klimawandels zu tun, die sich in den massiv verringerten Niederschlägen der letzten Jahre manifestieren. Zusätzlich wirken sich die bewaffneten Auseinandersetzungen in Somalia verschärfend auf die Versorgungssituation aus. Den klimatisch ungünstiger gewordenen Bedingungen muss auch die langfristige Hilfe für die Region Rechnung tragen. So sollen Kleinbauern vermehrt in der Einführung einer ertragreicheren und zugleich nachhaltigeren Landwirtschaft gefördert werden. (Caritas/mc/ps)