Effiziente Gebäudetechnik hilft Atomausstieg kompensieren
Schematische Darstellung der Funktionsweise einer Wärmepumpe.
Zürich – Nach dem Ja des Bundesrats zum Atomausstieg nimmt die Gebäudetechnik-Branche eine Schlüsselfunktion ein in der Schweizer Energiezukunft. Das Energiesparpotential in der Gebäudetechnik ist riesig, einfache Massnahmen sind rasch umsetzbar: Allein mit dem Ersatz ineffizienter Umwälzpumpen für Heiz- und Warmwasser können rund 1’100 GWh Energie pro Jahr eingespart werden.
Das sind gut 50 Prozent der Jahresproduktion des KKW Mühleberg. Noch mehr Potential besteht bei Elektroheizungen.
Zügig amortisierbare Investitionen
Rund 2,65 Millionen Umwälzpumpen für Raumheizung und Warmwasser sind in der Schweiz im Einsatz. Sie verbrauchen gut 1’600 GWh Energie pro Jahr. Dank Optimierung und Ersatz durch Pumpen der Energieeffizienzklasse A liessen sich rund 1’100 GWh einsparen. Diese Zahlen beruhen auf vorsichtigen Schätzungen aus dem Jahr 2006. Andere Studien von Herstellern und Lieferanten von Umwälzpumpen gehen heute sogar von einem weit grösseren Einsparpotential beim Ersatz aller ineffizienten Geräte aus. Das Austauschen einer ineffizienten Umwälzpumpe ist durch Heizungs- bzw. Sanitärinstallateure sehr rasch umsetzbar und kostet im Wohnungsbau nur ca. 900 bis 1’200 Franken. Dank niedrigerem Stromverbrauch lässt sich die Investition zudem zügig amortisieren. Und das Allerwichtigste: Die Komforteinbusse ist gleich Null, die Lebensqualität bleibt die Gleiche.
Riesiges Potenzial bei Elektroheizungen
Noch grösser ist das Potential bei den Elektroheizungen. Je nach Quelle liegt der Anteil der Elektroheizungen am Schweizer Stromverbrauch in der Grössenordnung von 6 bis 12 Prozent. Wenn es gelingt diese Elektroheizungen durch Wärmepumpen mit einer angenommenen Jahresarbeitszahl von 4.5 zu ersetzen, so beträgt das Einsparpotential vorsichtig gerechnet 4’000 bis 4’500 GWh pro Jahr. Dabei sind weitere Möglichkeiten durch Gebäudesanierungen, Optimierung der Steuerungen und verbesserte Jahresarbeitszahlen der Wärmepumpen noch nicht einmal eingerechnet.
Empfehlungen
Angesichts des bundesrätlichen Entscheids und der völlig neuen Ausgangslage steht für den Schweizerisch-Liechtensteinischen Gebäudetechnikverband suissetec fest, dass a) der Ersatz von ineffizienten Umwälzpumpen und Elektroheizungen zu beschleunigen, und b) in beiden Fällen eine Unterstützung durch den Bund zu prüfen ist. (suissetec/mc/ps)