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Zürich – Die Nähe – sowohl geografisch als auch sprachlich – ist der entscheidende Standortfaktor für ausländische Firmengründer in der Schweiz. Dies zeigt die aktuelle Analyse der Neugründungen des Jahres 2013 des Wirtschaftsinformationsdienstes Bisnode D&B.
Dazu wurden 36‘187 Neueintragungen von Einzelunternehmen, GmbHs und AGs untersucht. Hinter diesen Neugründungen standen insgesamt 55‘478 Personen. Zwei Drittel der Firmengründer sind Schweizer, ein Drittel kommt aus dem Ausland. Von den Ausländern kommt die Hälfte aus Ländern, die direkt an die Schweiz angrenzen. Während die Deutschen sich vor allem in den Grenzregionen im Norden sowie in einigen steueroptimierten Kantonen wohl fühlen, zieht es die Franzosen ins Welschland.
Der Süden der Schweiz übt einen gewaltigen Sog auf italienische Staatsbürger aus: Über 40 Prozent der Firmengründer kommen aus Italien. In keinem anderen Kanton gibt es auch nur annähernd einen so hohen Anteil einer einzelnen Ausländergruppe.
Genf mit einem Anteil von über 50 %
Die Analyse des Anteils der nicht-schweizerischen Gründer pro Kanton zeigt die Standortattraktivität für ausländische Firmengründer auf: Genf ist dabei der einzige Kanton, in dem die Ausländer mit einem Anteil von über 50 % die Oberhand bei den Neueintragungen von Firmen hatten. Dicht darauf folgen die Waadt und das Tessin sowie Zug und Basel, wo der Anteil ausländischer Gründer zwischen 40 und 50 % liegt. Dies widerspiegelt offenbar ein Stück weit den Bestand der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung, der in diesen Kantonen ebenfalls schweizweit am höchsten ist.
Bern, Uri und Glarus am Schluss der Rangliste
Auf der anderen Seite liegen die Kantone, die für Ausländer kaum attraktiv scheinen: Bern, Uri und Glarus. Diese drei Kantone haben keinen direkten Grenzkontakt zum Ausland und zeichen sich durch eher ländliche Strukturen sowie durch eine gewisse geographische Distanz zu den wirtschaftlichen und kulturellen Zentren der Schweiz aus.
Die meisten ausländischen Firmengründer kommen aus Deutschland. Sie stellen 6,5 % der Gründer. Dicht darauf folgen Personen aus Italien mit einem Anteil von 6,3 %. Schon etwas grösser wird der Abstand zu Franzosen (4 %). Dahinter folgen Portugal (1,5 %), Kosovo (1,3 %) und Türkei (1,1 %). (Bisnode/mc/pg)