Endspurt im US-Wahlkampf

Endspurt im US-Wahlkampf
US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton.

Berwyn – Wenige Tage vor der Präsidentenwahl in den USA hat Melania Trump für ihren Mann Donald den ersten Wahlkampfauftritt seit Juli absolviert. Sie bemühte sich, ein weicheres Bild des oft polternden und ausfälligen Präsidentschaftskandidaten zu zeichnen. Donald Trump habe einen tiefen Respekt und grosse Liebe für die USA. «Er wird ein fantastischer Präsident der USA sein», sagte sie.

Trump trat im Örtchen Berwyn unweit der Stadt Philadelphia in Pennsylvania auf, einem besonders wichtigen und am härtesten umkämpften Bundesstaat. Donald Trumps Team versucht, in den letzten Tagen vor der Wahl vor allem bei Frauen noch Boden gut zu machen. Hillary Clinton liegt vor allem bei den Frauen mit höheren Bildungsabschlüssen deutlich vorne. Sie sind eine ihrer wichtigsten Wählergruppen.

«Das ist keine normale Kampagne, dies ist eine Bewegung», sagte Trump vor Anhängern, die die Halle in Berwyn nicht füllten. «Er weiss ganz gut, wie man die Dinge durcheinander bringt, oder?» Donald Trump wisse, wie man wirklichen Wandel veranstalte. Donald Trump sei von den Problemen durchschnittlicher Amerikaner immer sehr bewegt gewesen und wolle nun helfen, die Probleme des Landes zu lösen. Er werde als Präsident nur den Menschen verantwortlich sein und niemandem sonst, sagte seine Frau.

«Anwältin der Frauen und Kinder»
Trump sagte zu ihrer Rolle als möglicher First Lady, sie werde sich jeden Tag dafür einsetzen, das Leben von Frauen in den USA zu verbessern. «Es wäre mir eine Ehre, diesem Land zu dienen. Ich werde eine Anwältin der Frauen und Kinder sein», sagte sie.

Die Frau des Kandidaten, der unter anderem ganze Bevölkerungsgruppen reihenweise beleidigt hat, sagte: «Unsere Kultur ist zu rau und zu gemein geworden, vor allem zu Kindern und Jugendlichen.» Sie warnte vor den Gefahren von Online-Mobbing, seien soziale Medien doch ein zentraler Bestandteil des Lebens. Ihr Gatte ist für wüste Ausfälle auf Twitter bekannt, worauf Melania Trump jedoch nicht einging.

Sie erklärte weiter, man müsse der Jugend wieder amerikanische Werte lehren. Für sie sei Amerika immer eine Art Sehnsuchtsort gewesen, sagte Trump, die aus Slowenien stammt. «Amerika, das bedeutete für mich: Wenn Du es träumen kannst, kannst Du es auch bekommen.» Trump sagte: «Bürger der USA zu sein, das ist eines der grössten Privilegien der Welt.»

Die letzte Rede, die Melania Trump zuvor gehalten hatte, war nicht gut ausgegangen. Sie hatte Teile ihrer Ansprache auf dem Parteitag der Republikaner im Juli bei First Lady Michelle Obama abgekupfert. Trump war dafür schwer kritisiert worden. (awp/mc/pg)

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