Energiewende: Thurgau top, Appenzell Innerrhoden flop

Energiewende: Thurgau top, Appenzell Innerrhoden flop
(Copyright: Martin Büdenbender / pixelio.de)

Kantonale Vorschriften zum Sanieren und zum Heizen entscheidend für das Gelingen der Energiewende. (Copyright: Martin Büdenbender  / pixelio.de)

Bern – Ein Rating der kantonalen Energiepolitik zeigt: Eine bunte Spitzengruppe unter anderen mit Thurgau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Bern macht vorwärts. Schlusslichter sind Nidwalden, Schwyz und Appenzell Innerrhoden.

Die Gebäudeheizungen sind die grössten Energieverbraucher in der Schweiz. Die kantonalen Vorschriften zum Sanieren und zum Heizen sind darum entscheidend, wenn die Schweiz vom Erdöl und -gas wegkommen und die Energiewende schaffen will. Auch Förderinstrumente für Gebäudesanierungen und Erneuerbare Energien sind dafür wichtig – und sehr unterschiedlich ausgebaut, wie das Rating von Ernst Basler und Partner im Auftrag des WWF Schweiz zeigt.

Beste Rahmenbedingungen in Basel und Genf
Thurgau und Schaffhausen stellen am meisten Mittel für die Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien bereit. In den beiden Basel und Genf sind die Rahmenbedingungen für die energetische Sanierung bestehender Gebäude am besten. Allerdings erreichen in dieser zentralen Kategorie auch die besten Kantone kein Topresultat – dazu bräuchte es Vorgaben, die zusätzliche Gebäudesanierungen anstossen. Weitere Positivbeispiele: In Genf muss nach Dachsanierungen Solarwärme genutzt werden. Bern und Neuenburg sind vorbildlich beim Ersatz von stromfressenden Elektroheizungen. In Neuenburg und Freiburg wissen Hauskäufer am besten Bescheid über den Energieverbrauch und Sanierungsbedarf der Gebäude.

Gesamtbild unbefriedigend
Die Spitzengruppe macht Hoffnung: „Diese Kantone zeigen, dass es geht und wie es geht“, sagt WWF-Energieexperte Elmar Grosse Ruse. Das Gesamtbild ist aber unbefriedigend: „Zu viele Kantone machen ihre Hausaufgaben nicht. Ihre Politik ist alles andere als enkeltauglich.“ Für die Energiewende sollten alle Kantone mehr tun. Sie helfen sich auch selber, wenn sie ihr Klimaschutz-Potenzial ausschöpfen: „Wo auf Effizienz und einheimische Energie statt Erdöl und Erdgas gesetzt wird, steigt die lokale Wertschöpfung.“

Für das Rating wurden folgende sieben Kategorien erfasst:

  • Vorschriften zu Gebäudesanierung und Energieeffizienz (doppelt gewichtet)
  • Vorschriften zur Nutzung erneuerbarer Energien (doppelt gewichtet)
  • Finanzielle Förderung (doppelt gewichtet)
  • Kantonale Ziele
  • Ersatz von Elektroheizungen
  • Kantonale Unterstützung für die Energieplanung der Gemeinden
  • Gebäudeenergie-Ausweis

Rating der kantonalen Gebäude-Energiepolitik

Rangliste:

Vorreiter
1. Thurgau
2. Basel-Landschaft
3. Basel-Stadt
4. Bern
5. Freiburg
6. Genf
7. Schaffhausen
8. Appenzell A.Rh.
9. Glarus
Mitläufer
10. Graubünden
11. Wallis
12. Neuenburg
13. Waadt
14. Zürich
15. Solothurn
16. St. Gallen
17. Uri
Nachzügler
18. Aargau
19. Jura
20. Tessin
21. Obwalden
22. Luzern
23. Zug
24. Nidwalden
25. Schwyz
26. Appenzell I.Rh.

(WWF/mc/pg)

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