ENSI beurteilt Kostenstudie für AKW-Stilllegung als realistisch

AKW Beznau I

Block 1 des Kernkraftwerks Beznau.

Block 1 des Kernkraftwerks Beznau. (Bild: Axpo)

Brugg AG – Die voraussichtlichen Kosten für die Stilllegung der fünf Schweizer AKW sowie für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle sind realistisch abgeschätzt worden. Zu diesem Schluss kommt die Atomaufsichtsbehörde ENSI nach einer Überprüfung der Kostenstudien von den Betreibern.

Die Kostenstudien 2011 von swissnuclear, der Fachgruppe Kernenergie von swisselectric, sei vollständig und korrekt ausgeführt worden, teilte das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) am Montag mit. Aus den Kostenstudien geht hervor, dass nach Ausserbetriebnahme der Atomkraftwerke deren Stilllegung sowie die Entsorgung der radioaktiven Abfälle insgesamt rund 11,5 Mrd CHF kosten werden. Diese Kosten sind durch die Stilllegungs- und Entsorgungsfonds sicherzustellen.

Es sei zu erwarten, dass die tatsächlichen Kosten für die Stilllegung im Kostenrahmen von minus 15% bis plus 30% gegenüber den Kostenstudien liegen würden. Diese Genauigkeit sei für den derzeitigen Planungsstand ausreichend, hält das ENSI fest.

Gesamtkosten von 20 Mrd CHF
Die eigentlichen Kosten für die Stilllegung der Atomkraftwerke belaufen sich nach Berechnungen des Bundesamtes für Energie (BFE) auf 20,654 Mrd CHF. Um diese Kosten zu decken, müssen die AKW-Betreiber nicht nur in die beiden Fonds einzahlen, sondern auch Rückstellungen machen.

Das ENSI formulierte zwölf Empfehlungen, die bei der nächsten Aktualisierung der Kostenstudien 2016 berücksichtigt werden sollen. So sollen auch konventionelle Schadstoffe wie Asbest und PCB oder unvorhergesehene Verzögerungen bei den Stilllegungsarbeiten in die Kostenberechnungen einbezogen werden.

Die Aufsichtsbehörde ENSI war von der Kommission für den Stilllegungs- und den Entsorgungsfonds beauftragt worden, die von swissnuclear eingereichten Kostenstudien aus wissenschaftlich-technischer Sicht zu überprüfen. (awp/mc/ps)

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