Campus Science City der ETH Zürich am Hönggerberg. (ETH Zürich/vision on wings/Manfred Richter)
Zürich – Noch nie wurden in der Schweiz so viele Firmen gegründet wie im letzten Jahr. Das meldete zuletzt die Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet. Die ETH Zürich bestätigt diesen Trend. ETH-Angehörige haben im letzten Jahr 22 Spin-off Firmen gegründet. Insgesamt gingen in den letzten fünf Jahren 110 Spin-offs aus der ETH Zürich hervor.
Die 22 neu gegründeten Spin-offs sind in ganz unterschiedlichen Bereichen tätig: fünf Firmen in der Informations- und Kommunikationstechnik, sieben Spin-offs im Dienstleistungs- oder Beratungsbereich, drei im Maschinenbau und je zwei in den Bereichen Medizinische Geräte und Elektrotechnik. Auch auf dem Gebiet der chemischen Prozesse, Biotechnologie und Pharma sowie in der Sensoren/Analytik wurde an der ETH je ein Spin-off ins Leben gerufen.
So unterschiedlich wie die Gebiete, so zahlreich sind auch die Anwendungen: Beispielsweise entwickelt ein Spin-off faseroptische Überwachungslösungen für geotechnische Anwendungen. Eine andere neu gegründete Firma ist auf visuelle Geschwindigkeitssensoren spezialisiert, die sowohl an Fahrzeugen wie auch an Menschen angebracht werden können.
Cleantech-Bereich breit abgedeckt
Betrachtet man die Spin-offs unter dem Aspekt des schonenden Umgangs mit Ressourcen, so können drei der neu gegründeten Firmen dem Bereich Cleantech zugeordnet werden. Cleantech steht für jene Produkte, Prozesse und Dienstleistungen, welche natürliche Ressourcen schonen und negative Einflüsse auf die Umwelt reduzieren. Eine wachsende Anzahl Cleantech-Firmen liess sich bereits in den letzten Jahren feststellen. Dieser Trend setzte sich 2011 fort.
Zu den neu gegründeten Cleantech-Firmen im letzten Jahr zählt unter anderem BEN Energy. Dieser Spin-off entwickelt Energieeffizienz- und Smart-Grid-Software mit dem Ziel, Verbraucher zu energieeffizientem Verhalten zu motivie-ren. Grundlage für die Entwicklungen von BEN Energy liefern Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie, der Psychologie und der Computerspiel-Industrie.
Namhafte Auszeichnungen und hohe Preisgelder
Unabhängige Gremien würdigten 2011 die Geschäftserfolge und Geschäftsmodelle von ETH-Spin-offs mit diversen Auszeichnungen. Jungunternehmen der ETH gewannen unter anderem den Swiss Technology Award, den Swiss Economic Award und den ZKB Pionierpreis. Die Firma Optotune belegte den ersten Platz in einem Ranking der Top 100 Start-ups der letzten fünf Jahre. Dieses Ranking wird vom Institut für Jungunternehmen erstellt. Zudem wurde dem ETH-Spin-off Dacuda mit seiner Scanner-Maus von Red Herring in die Top 100 der weltweit innovativsten Unternehmen aufgenommen.
Insgesamt erhielten die Spin-offs der ETH im vergangenen Jahr Preisgelder in der Höhe von knapp einer Million Schweizer Franken. Zudem wurde der ICT Spin-off Procedural erfolgreich an der kalifornische Grossfirma ESRI verkauft und die Biotech Spin-offs BioVersys, Biognosys und Malcisbo erhielten 2011 Finanzierungszusagen zwischen 2,5 und 3,6 Mio. Franken. (ETH/mc/pg)