Ethos-Direktor Dominique Biedermann.
Zürich – Die Löhne des Top-Managements werden 2011 erneut an mehr General-Versammlungen als im Vorjahr ein Thema sein. Von den 100 grössten börsenkotierten Schweizer Unternehmen werden 33 konsultativ über die Manager-Vergütungen abstimmen lassen, wie eine Umfrage der Anlagestiftung Ethos ergeben hat. Das sind 13 mehr als noch im Jahr 2010.
Das sei ein erfreuliche Entwicklung, sagte Ethos-Direktor Dominique Biedermann am Dienstag an einer Medienkonferenz in Zürich. Allerdings gebe es noch immer 35 Unternehmen, die eine solche Abstimmung ausdrücklich ablehnten. Noch nicht entschieden hätten sich 18 Unternehmen, weitere 11 hätten in der Umfrage keine Antwort gegeben: «Vielleicht kommt ja noch das eine oder andere Unternehmen dazu.»
«Say on pay»-Abstimmungen
Zu den Unternehmen, die neu eine «Say on pay»-Abstimmung durchführen, gehören unter anderen Novartis, Transocean, Sulzer, Implenia oder Kuoni. Von den 20 grössten Unternehmen lehnen weiterhin Actelion, Richemont und Swatch eine solche Konsultativabstimmung über die Löhne ab.
Kontroverse Kapitalerhöhungen
Neben den Vergütungsfragen zählt Ethos auch Kapitalerhöhungen zu den kontroversen Themen. In der Schweiz sei es möglich eine Kapitalerhöhung ohne Bezugsrechte für die Aktionäre von bis zu 50% durchzuführen – das bedeute eine Verdoppelung des Kapitals. «Wir glauben, das ist zuviel», sagte Biedermann. Ethos lege hier eine Grenze von 20% fest. 2010 waren Transocean und Temenos an den Generalversammlungen mit ihren Anträgen für genehmigte Kapitalerhöhungen über 50% bzw. 43% gescheitert. (awp/mc/ps/09)