Berlin – Die zukünftige Entwicklung der Strom- und Gasinfrastruktur in Europa wird stark vom Ausbau der erneuerbaren Energien beeinflusst werden. Bis 2050 ist in Europa eine Erhöhung des regenerativen Anteils an der Stromerzeugung auf rund 70 Prozent möglich. Dies würde vor allem zu einem erheblichen Bedarf an neuer Strominfrastruktur führen.
Um den zusätzlichen erneuerbaren Strom ins europäische Stromnetz zu integrieren, müsste es zwischen 2030 und 2050 um eine Übertragungskapazität von rund 200.000 MW ausgebaut werden. Die Entwicklung der Gasinfrastruktur wird insbesondere in den Transitregionen Italien, Spanien, Türkei und dem Balkan erheblich an Bedeutung gewinnen. Dies sind beispielhafte Ergebnisse einer länderübergreifenden Studie des Projekts SUSPLAN, die im Auftrag der Europäischen Union (EU) und mit Beteiligung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) erstellt wurde.
Zusammenhängend und vorausschauend planen
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, die zukünftige europäische Strom- und Gasinfrastruktur zusammenhängend und vorausschauend zu planen. Daher werden im EU-Projekt SUSPLAN (PLANning for SUStainability) integrierte Szenarien für Strom- und Gasinfrastruktur für verschiedene Entwicklungspfade für den Zeitraum 2030 bis 2050 erarbeitet. Denn um bis 2050 möglichst viele erneuerbare Ressourcen integrieren zu können, ist es bereits heute notwendig, den Umbau der Energiesysteme einzuleiten und die sich ergebenden Infrastrukturanforderungen ins Kalkül zu nehmen.
Zweite SISPLAN-Konferenz am 7. Oktober
Im Rahmen der zweiten internationalen SUSPLAN-Konferenz am 7. Oktober 2011 in Brüssel werden Strategien und Wege zur Gestaltung der europäischen Energieinfrastruktur der Zukunft vorgestellt und diskutiert. Nähere Informationen zur Konferenz und zu den SUSPLAN- Ergebnissen finden sich unter www.susplan.eu. (dena/mc/ps)
Über die Deutsche Energie-Agentur
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) ist einer von 16 europäischen SUSPLAN-Projektpartnern aus 12 Ländern. SUSPLAN wurde unter dem siebten Forschungsrahmenprogramm der europäischen Kommission initiiert und wird von der Generaldirektion Energie gefördert.