Europas Energiemarkt 2022 – Deutsch-französische Verbindung rückt in den Mittelpunkt

Antje Grieseler, Gründerin und Geschäftsführerin von Leonidas Management GmbH. (Bild: Leonidas Management GmbH)

Kalchreuth – Die Staaten in Europa gehen im Rahmen der EU neue Wege in Sachen Energiemarkt. Sie wollen gemeinsam die Energiewende realisieren, sich von fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Öl verabschieden und stärker in Erneuerbare Energien investieren. Bei diesem Bestreben spielen Deutschland und Frankreich als grösste Volkswirtschaften innerhalb der EU eine führende Rolle.

Was verbindet sie auf dem Weg zu sauberer, grüner Energie?

Der Willen, dem Klimawandel durch grüne Energie entgegenzuwirken

Eine wichtige Gemeinsamkeit zwischen Frankreich und Deutschland besteht in dem Wissen um die Gefahren des Klimawandels. Daraus resultiert der Willen beider Staaten, durch eine Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren Energien das Ziel der Klimaneutralität schnellstmöglich umzusetzen. In Frankreich werden vor allem von den Departments Projekte im Bereich Onshore Wind- und Solaranlagen gefördert, wie sie beispielsweise die Leonidas Management GmbH mit ihrer Gründerin und Geschäftsführerin Antje Grieseler seit mehr als 10 Jahren in verschiedenen Regionen Frankreichs betreibt.

Auch in Deutschland wurde entschieden, bis 2035 sämtliche Kohlekraftwerke stillzulegen und bis dahin den Anteil der Erneuerbaren Energien deutlich zu steigern. Im Jahr 2045 soll die Klimaneutralität erreicht sein. Im Jahr 2020 lag dieser bei etwa 46 Prozent und soll bis 2050 mehr als 50 Prozent betragen. Frankreich möchte seine Erneuerbaren Energien von 17 Prozent im Jahr 2019 auf 40 Prozent bis 2030 steigern.

Gross- und Kleinprojekte in Deutschland und Frankreich

Frankreich bietet, ebenso wie Deutschland, viele Flächen, auf denen sich nachhaltige Projekte realisieren lassen. Die 2008 gegründete Leonidas Management GmbH setzt ihren Schwerpunkt in Frankreich. Heute betreut bzw. betreibt das Unternehmen 12 Windanlagen und 37 Solaranlagen, die zusammen 271 Megawatt Leistung erzeugen.

Antje Grieseler nennt als einen wesentlichen Grund für ihr Engagement auf dem französischen Markt: „Es gibt grosse zusammenhängende Agrarflächen in Frankreich, die den Bau von grösseren Windparks möglich gemacht haben. Frankreich wird in Europa das grösste Onshore Windkraftpotenzial zugeschrieben. Für die Landwirte sind Einnahmen aus der Verpachtung relativ kleiner Flächen für die Windkraftanlagen eine begehrte Zusatzeinnahme.“

Neben nachhaltigen Grossprojekten geht der Trend in Deutschland auch in Richtung einer dezentralen Energiewende, in deren Rahmen vor allem viele kleine und privat initiierte Projekte wie Biomasseanlagen oder Photovoltaikanlagen entstehen. Hier entwickelt sich eine neue Art der Finanzierung, von der nicht nur Grossinvestoren, sondern auch Privatanleger profitieren können.

Vielversprechende Investments in beiden Ländern

Sowohl Frankreich als auch Deutschland fördern Investments in Erneuerbare Energien, was sie zu attraktiven Standorten für Investments in diesem Bereich macht. Zwar hat Frankreich kürzlich seine Förderung für ältere grüne Energieanlagen neu geregelt, aber Antje Grieseler setzt sich dennoch für die Energiewende ein und kämpft mit ihrem Unternehmen um den französischen Energiemarkt. In Deutschland hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Marktanalysen für die verschiedenen Formen der Erneuerbaren Energien erstellen lassen, die eine wichtige Basis für Ausschreibungen und Investments sind.

Weil die Länder hinsichtlich ihrer Energiesysteme, vor allem ihrer Stromnetze, eng miteinander verbunden sind, müssen in Frankreich und Deutschland jeweils getroffene, politische Entscheidungen immer berücksichtigen, welche Effekte sie jenseits der Grenze haben. Wie schwierig dies mitunter sein kann, zeigt beispielsweise die Diskussion um die Atomkraft und die Frage, ob sie nachhaltige, grüne Energiegewinnung darstellt oder nicht.

Die Geschäftsführerin der Leonidas Management GmbH sagt zum Thema Investments und Nachhaltigkeit: „Ein Investment sollte so gestaltet sein, dass es zur langfristigen Planung, zum langfristigen Denken dessen passt, der es tätigt. Ich setzte Nachhaltigkeit nicht gleich mit ökologisch wertvoll, sondern mit überlegt.“

Eigenes Büro für die Energiewende

Um wichtige Fragen möglichst zügig klären zu können, haben beide Länder das „Deutsch-französische Büro für die Energiewende“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen Verein, der das Ziel hat, den länderübergreifenden Dialog zwischen Politik, Wirtschaft (Unternehmen und Investoren), Administration, Wissenschaft & Forschung sowie Zivilgesellschaft zu fördern. Für eine so tiefgreifende Veränderung wie die Energiewende müssen alle Akteure mit ins Boot geholt werden. (LE/mc/hfu)


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