Vor rund einhundert Jahren versank die «Endurance» im Südpolarmeer, während im Rest der Welt ein Krieg tobte. Nun wurde das Wrack von einer Expedition aufgespürt, mithilfe eines alten Logbuchs kombiniert mit Satellitenbildern, einem Tauchroboter und einer grossen Portion Hartnäckigkeit.
Es galt als ein fast unmögliches Unterfangen: das Auffinden der »Endurance«, des Segelschiffs der Arktisexpedition des britischen Abenteurers Ernest Shackleton. Der beschrieb die weisse Wüste aus Meereis und gefährlichen Strömungen als den schlimmsten Teil im schlimmsten Meer der Welt.» Die «Endurance» (zu Deutsch: «Ausdauer») wurde 1915 zwischen Eisschollen des Weddelmeeres zerdrückt und verschwand am Grund des Südpolarmeeres. Die 28-köpfige Besatzung rettete sich damals mit Rettungsbooten, Hartnäckigkeit und Teamgeist, eine Meisterleistung, die bis heute in Managementseminaren gelehrt wird.
Gut einhundert Jahre nach dem Untergang vermeldet nun die Expedition namens «Endurance 22» einen Triumph. Es ist gelungen, die «Endurance» aufzuspüren, in einer Tiefe von 3008 Metern, und ungefähr vier Meilen südlich der letzten Position, die der Kapitän damals im Logbuch festgehalten hatte. Fotos und Videos belegen: Das Wrack befindet sich in hervorragendem Zustand.