EY: Schweizer Immobilien-Investmentmarkt – Dynamisch und robust

Daniel Zaugg

Daniel Zaugg, Partner und Sektorleiter Real Estate von EY in der Schweiz. (Foto: EY)

Zürich – Ein anhaltendes Hoch bei leichter Brise: So lässt sich die Stimmung am Schweizer Immobilienmarkt 2017 umschreiben. Dazu beigetragen hat beispielsweise eine anhaltend hohe Dividendenrendite von 3,5 Prozent, welche die Titel der zwölf grössten kotierten Schweizer Immobilienfirmen[1] im vergangenen Jahr erzielt haben. Auch die Aktienkurse der untersuchten Gesellschaften entwickelten sich 2017 mehrheitlich positiv; der durchschnittliche Kursanstieg betrug 16 Prozent und war damit ähnlich hoch wie das Plus von 18 Prozent des Swiss Performance Index (SPI).

Besonders erfreulich sind die im Vergleich zu 2016 geringeren Leerstandsquoten und die leicht aufgewerteten Liegenschaftsportfolios. Dies zeigt die neue, heute veröffentlichte Immobilien-Investmentstudie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY.

«Immobilien-Aktien sind für Anleger somit weiterhin interessant. Sie sind zwar anhaltend teuer, bieten aber eine vergleichsweise attraktive Rendite. Und die ausgeschütteten Dividenden sind von den Unternehmen vorgängig tatsächlich auch erwirtschaftet worden», kommentiert Daniel Zaugg, Partner und Sector Leader Real Estate, Hospitality and Construction bei EY Schweiz. 2017 nahmen zehn der zwölf untersuchten Immobilien-Aktiengesellschaften Ausschüttungen an ihre Investoren vor, die Dividendenrenditen für das Geschäftsjahr 2017 bewegen sich dabei zwischen 1,5 Prozent und 4,5 Prozent.

Das Portfoliovolumen nahm (wie bereits 2016) um sechs Prozent zu. Zu dieser Zunahme trug auch eine durchschnittliche Aufwertung in Höhe von 1,1 Prozent bei. Gleichzeitig reduzierte sich die durchschnittliche Leerstandsquote von 8,4 Prozent in 2016 auf 7,4 Prozent in 2017. «Dies zeigt, dass nahezu alle untersuchten Unternehmen das Tal der eher hohen Leerstandsquoten nun durchschritten haben. Gründe dafür sind ein geschicktes Leerstandsmanagement und die Tatsache, dass sich die Schweizer Innenstädte wieder mit Leben füllen», sagt Claudio Rudolf, Partner und Head Real Estate bei EY Schweiz. Der genaue Blick auf die Zahlen zeigt dabei, dass der Leerstand bei Wohnliegenschaften auf sehr tiefem Niveau angestiegen ist, während sich der Leerstand bei Büroflächen (wenn auch auf höherem Niveau) stabilisierte.

Gesellschaften profitieren von historisch tiefen Zinsen
Die Finanzierungsseite der Immobiliengesellschaften bleibe «robust wie ein Fels in der Brandung» und sei somit eine «wichtige Stütze» für eine mögliche zinsbedingte Korrektur der Immobilienwerte, ergänzt Zaugg. So betrug die durchschnittliche Eigenkapitalquote der zwölf untersuchten Immobiliengesellschaften 2017 unverändert 47 Prozent (bei einer Bandbreite zwischen 41 und 61 Prozent). Noch beträgt der durchschnittliche Zinssatz auf dem Fremdkapital aber historisch tiefe 1,7 Prozent.

«Auch wenn der Schweizer Immobilienmarkt nach wie vor von Hochstimmung geprägt ist, ist eine erste Brise zu spüren, die auf einen Umschwung des Marktzyklus schliessen lässt», führt Rudolf aus. Zudem sollten «umsichtige Immobilieninvestoren bereits jetzt prüfen, ob sie sich von dem einen oder anderen Asset trennen sollten, um Gewinne zu realisieren und für einen möglichen Sturm bereit zu sein.» (EY/mc/ps)

[1] Swiss Prime Site AG, PSP Property AG, Allreal Holding AG, Mobimo Holding AG, Zug Estates Holding AG, Intershop Holding AG, HIAG Immobilien Holding AG, Warteck Invest AG, Swiss Finance & Property Investment AG, BFW Liegenschafte AG, Peach Property Group AG und Züblin Immobilien Holding AG

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