Fachkräftemangel als Sorge Nr. 1

Fachkräftemangel als Sorge Nr. 1
(Bild: DOC RABE Media - Fotolia.com)

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Zürich – Schweizer Familienunternehmen beschäftigen der Fachkräftemangel, die Wettbewerbsfähigkeit, der Marktzugang sowie die Digitalisierung. Das ergibt die Befragung von rund 125 Familienunternehmen in der Schweiz, die PwC im Rahmen der weltweiten Studie «Family Business Survey 2014» durchführte.

Der Fachkräftemangel ist für Familienunternehmen weltweit die grösste Herausforderung in den kommenden zwölf Monaten. Mit 51 % liegt die Schweiz leicht über dem weltweiten und westeuropäischen Durchschnitt, Tendenz steigend. War vor sechs Jahren der Fachkräftemangel für 24 % der Schweizer Familienunternehmen ein Thema, waren es 2012 bereits 49 %. Folglich sieht die Mehrheit der Unternehmen (71 %) die Talentrekrutierung als Schlüsselaufgabe für die kommenden fünf Jahre.

Internationalisierung: neue, starke Exportländer
Auch das Thema Wettbewerbsfähigkeit wird wichtiger. 40 % der Schweizer Familienunternehmen setzen sich heute damit auseinander, Tendenz steigend. Vor sechs Jahren war die Wettbewerbsfähigkeit für 14 % ein Thema, 2012 hatte sich die Prozentzahl mit 32 % gut verdoppelt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, richten sich die Schweizer Familienunternehmen immer stärker international aus. Dabei steigt die Sorge um den Marktzugang: Während sich 2012 2 % sorgten, sind es aktuell 11 %.

Heute setzen Schweizer Familienunternehmen 40 % ihrer Waren und Dienstleistungen in internationalen Märkten ab. In fünf Jahren werden es 44 % sein. Weltweit liegt der Exportanteil mit 25 % (heute) bzw. 32 % (in fünf Jahren) deutlich tiefer. «Die Regionen mit dem grössten Wachstumspotenzial für Schweizer Exporte sind Europa (62 %), Asien (49 %) und die beiden Amerikas (29 %). Innerhalb von Europa gelten Deutschland und Frankreich als die wichtigsten künftigen Abnehmer von Schweizer Produkten. Und auf der weltweiten Skala stehen Deutschland, China und die USA als neue, starke Exportländer zuoberst», erklärt Marcel Widrig, Leiter Private Clients von PwC Schweiz.

Digitalisierung: Nachholbedarf in der Umsetzung
55 % der Schweizer Familienunternehmen haben den Nutzen der neuen digitalen Welt erkannt. Sie wissen, wie sie das Thema angehen wollen. 49 % planen, ihre Organisation digital aufzurüsten, und 37 % wollen geeignete Personen anwerben. Weltweit sind es 57 %, 72 % bzw. 43 %. Marcel Widrig sagt: «Noch klaffen bei Schweizer Familienunternehmen die Bereitschaft für digitale Trends und die tatsächliche Anpassung auseinander. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich die Unternehmen wirklich der digitalen Welt anpassen.»

Über die Studie:
Zwischen Ende Mai und Anfang August 2014 führte PwC insgesamt 125 telefonische Interviews. 91 % der befragten Firmen erzielen einen Jahresumsatz von bis 500 Millionen Franken. Fast zwei Drittel blicken auf eine über 50-jährige Firmengeschichte zurück und umfassen bis zu vier Generationen. 47 % stammen aus den Bereichen Produktion, 13 % aus dem Gross- und 9 % aus dem Detailhandel und anderen Branchen, und 11 % gehen einer allgemeinen Geschäftstätigkeit nach. Bei 69 % der Interviews sprachen wir mit den CEOs, bei 18 % mit dem Finanzchef, dem Besitzer oder einem anderen Geschäftsleitungsmitglied. Die Hälfte der Befragten gehört zur Familie. In 79 % der Unternehmen agiert der Besitzer gleichzeitig als Manager. Die Spitze der Alterspyramide liegt bei 45 bis 54 Jahren (36 %).

 

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