Fachkräftemangel bereitet weiter Sorgen
Zürich – Die Beschäftigungsaussichten für Arbeitnehmer in der Schweiz bleiben gut. Trotz anhaltender Risiken sind die Unternehmen gemäss einer aktuellen Studie des Personalvermittlers Manpower optimistisch für das zweite Quartal und planen weitere Neueinstellungen. Mittlerweile bereitet der Fachkräftemangel aber zunehmend Sorgen.
Konkret wollen 31 Prozent der befragten Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen – das sei ein Rekordwert für die Beschäftigungsaussichten in der Schweiz, heisst es in der am Dienstag veröffentlichten Studie. Besonders gesucht seien Mitarbeiter mit IT- und Datenkompetenz, gefolgt von HR-Qualifikationen sowie Fertigkeiten im Bereich Betrieb und Logistik.
Bei den Soft Skills legen die Firmen besonderen Wert auf die «klassischen Tugenden» wie Problemlösungskompetenz, Verantwortungsbewusstsein und kritisches Denken.
Fachkräftemangel nimmt immer mehr zu
Grosse Sorgen bereitet derweil allen Branchen der weiter zunehmende Fachkräftemangel. Immerhin 13 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, grosse Probleme bei der Besetzung von Stellen zu haben, 63 Prozent klagen zumindest über einige Schwierigkeiten.
Nur 13 Prozent haben keine Probleme passende Mitarbeiter zu finden. Neben der fehlenden Fachkompetenz gaben die Firmen auch an, dass sie Mühe hätten, Mitarbeitende mit passenden gestalterischen und sozialen Fähigkeiten wie Kreativität, Teamfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und Führungspotenzial zu finden.
Die Lösungsansätze sind unterschiedlich. So wollen 38 Prozent der Arbeitgeber die Anstellung durch flexible Arbeitszeiten und Teilzeitarbeit attraktiver machen. Je 32 Prozent wollen potenzielle Arbeitskräfte mit höheren Löhnen und zusätzlicher Flexibilität beim Arbeitsplatz locken.
Eine weitere Option ist die Suche nach Fachkräften im Ausland. Immerhin knapp die Hälfte der Befragten will mehr oder gleichviele Arbeitnehmende im Ausland anwerben. 26 Prozent stellen nur Arbeitskräfte innerhalb der Schweiz an.
Auch Ausland insgesamt zuversichtlich
Nicht nur in der Schweiz sind die Beschäftigungsaussichten gut – auch in den Nachbarländern wollen Firmen mehr Personal einstellen. So planen in Österreich 28 Prozent, in Frankreich 26 Prozent und in Deutschland immerhin 19 Prozent der Unternehmen Neueinstellungen.
Auch global sind die Aussichten positiv – weltweit geht Manpower von einem Nettobeschäftigungsausblick von 23 Prozent aus. (awp/mc/ps)
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Man wird nicht als Fachkraft geboren. Die Zeitspanne vom ersten Tag im Kindergarten bis zum letzten Tag an der Hochschule ist ein sehr harter Lebensabschnitt. Permanente Leistung, ununterbrochenes Durchhaltevermögen sowie kontinuierliche unentgeltliche Rückstellung persönlicher Privilegien für eine solche gerichtete Investition in eine gute Ausbildung sind nicht selbstverständlich. Und man kann nicht immer nur geben, ohne auch einmal etwas nehmen zu können.