Familienfreundliche KMU im Kanton Luzern
Corinne Fischer, VR-Präsidentin der Bataillard & Cie AG. (Bild: Bataillard & Cie AG)
Luzern – KMU-Betriebe aus dem Kanton Luzern testen in den kommenden zwei Jahren, wie familienfreundlich sie sind. Der Familienfreundlichkeits-Check der kantonalen Fachstelle Gesellschaftsfragen zeigt den Unternehmen auf, wo Verbesserungen möglich sind und unterstützt sie bei der Umsetzung von Massnahmen. Es beteiligen sich 13 KMU-Betriebe aus dem ganzen Kanton Luzern.
Mit dem Projekt «Familienfreundliche Unternehmen im Kanton Luzern» will die kantonale Fachstelle Gesellschaftsfragen Betrieben aufzeigen, wo sie bezüglich Familienfreundlichkeit stehen und wo Verbesserungen möglich und sinnvoll sind. Die 13 teilnehmenden Betriebe führen in diesem Jahr eine Standortbestimmung durch: Wie familienfreundlich ist unser KMU? Was machen wir besonders gut? Wo könnten wir uns noch verbessern? Wie sieht es bei uns aus mit Arbeitszeiten, Stellvertretungsregelungen, Urlaub, Personalentwicklung und weiteren Massnahmen, die es Männern und Frauen erleichtern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen? Diese und weitere Fragen werden in Gesprächen mit der Geschäftsleitung, der Personalleitung und den Mitarbeitenden der Betriebe beantwortet.
Familienfreundlichkeit weiterentwickeln
Der massgeschneiderte Standortbericht zeigt Stärken, bestehende Massnahmen und Herausforderungen des Unternehmens auf und gibt Empfehlungen, wie die Familienfreundlichkeit weiterentwickelt werden kann. In einem zweiten Schritt geht es 2014 dann um die Umsetzung von Massnahmen. Aufgrund der Standortbestimmung entwickeln alle KMU einen Aktionsplan mit familienfreundlichen Massnahmen.
Mit der Durchführung des Familienfreundlichkeits-Checks für KMU ist die Fachstelle UND betraut, das Kompetenzzentrum für Vereinbarkeit von Beruf und Familie / Privatleben in der Schweiz. Am Projekt der kantonalen Fachstelle Gesellschaftsfragen beteiligen sich kleine und mittlere Unternehmen mit 15 bis 170 Mitarbeitenden. Mit drei KMU aus der Stadt und zwei aus der Agglomeration Luzern, vier aus dem Raum Sursee, und je einem KMU aus dem Wiggertal, dem Seetal und den Regionen Willisau und Entlebuch sind alle Regionen des Kantons vertreten. Die teilnehmenden Unternehmen kommen aus verschiedenen Wirtschaftszweigen wie Gastgewerbe, Treuhand, Holzgewerbe, Gesundheitswesen, Nahrungsmittelgewerbe, Informatik und Baugewerbe.
«Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollte selbstverständlich sein»
Die Motivation der KMU-Betriebe für die Beteiligung am Familienfreundlichkeits-Check ist vielfältig: «Familienfreundlichkeit – Ausdruck und Notwendigkeit einer zukunftsfähigen Unternehmensführung!» so das Planungsbüro Planteam S AG aus Luzern. Das Holzbau-Unternehmen Renggli AG aus Sursee und Schötz sagt: «Wir nutzen diese Gelegenheit, uns von einer neutralen und professionellen Fachstelle aufzeigen zu lassen, wie wir unsere Stärken weiter ausbauen und unsere Schwächen verbessern können.» Und das Carsharing-Unternehmen Mobility zum Check: «Wir machen mit, weil wir uns vom Familienfreundlichkeits-Check neue Ideen und Möglichkeiten versprechen, um unseren Mitarbeitenden noch attraktivere Kombinationen zwischen Familie und Beruf zu ermöglichen.» Und Corinne Fischer, VR-Präsidentin der Bataillard & Cie AG, sagt: «Für mich als Unternehmerin ist es Gold wert, auf gute, loyale und langjährige Mitarbeitende zählen zu dürfen. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen Flexibilität für Mitarbeitende mit Kindern anbieten, um ihren Bedürfnissen im Rahmen des Möglichen gerecht werden zu können.»
Sehr wichtig ist auch der Erfahrungsaustausch unter den teilnehmenden KMU. «Der Austausch mit weiteren Firmen hat uns zum Mitwirken motiviert», so HERZOG Kerzen AG aus Sursee. Die 13 teilnehmenden Betriebe tauschen im Rahmen von zwei Round-Tables ihre Highlights und Schwierigkeiten im Prozess aus und geben sich gegenseitig Ideen und Tipps weiter. Und sie motivieren andere Unternehmen, ebenfalls aktiv zu werden. Das KMU im Gesundheitsbereich nsn medical AG bringt es auf den Punkt: «Wir machen mit, weil wir eine attraktive Arbeitsgeberin sein und bleiben wollen und wir der Meinung sind, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in unserer Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein sollte.» (Staatskanzlei Luzern/mc/ps)
Über das Projekt
Das Projekt «Familienfreundliche Unternehmen im Kanton Luzern» wird von der Fachstelle Gesellschaftsfragen Kanton Luzern mit Unterstützung verschiedener Wirtschaftsverbände durchgeführt. Es wird getragen durch prominente Botschafterinnen und Botschafter aus Wirtschaft und Politik und mitfinanziert durch Bundesfinanzhilfen nach Gleichstellungsgesetz.
Weitere Informationen: www.disg.lu.ch/familienfreundlichkeit
Diese 13 KMU sind beim Familienfreundlichkeits-Check dabei:
- Balthasar & Co AG: Unternehmen im Bereich Produktion und Handel von Kerzen, Kosmetik und Haushaltwaren mit rund 90 Mitarbeitenden in Hochdorf
- Bataillard & Cie AG: Weinhaus mit rund 80 Mitarbeitenden in Rothenburg
- CAS Architekten AG: Architekturbüro mit rund 40 Mitarbeitenden in Willisau und der Stadt Luzern
- GERSAG Krantechnik AG: KMU im Bereich Produktion und Wartung von Krananlagen mit rund 30 Mitarbeitenden in Reiden
- HERZOG Kerzen AG: Unternehmen im Bereich Produktion von Kerzen mit rund 25 Mitarbeitenden in Sursee
- Hotel Heiligkreuz: Hotel und Kurhaus mit rund 15 Mitarbeitenden in Heiligkreuz/Hasle
- Kurhotel Sonnmatt: Kurhotel und Residenz mit rund 100 Mitarbeitenden in der Stadt Luzern
- Planteam S AG: Beratungsbüro in Raumentwicklung, Städtebau und Geoinformation mit rund 30 Mitarbeitenden in der Stadt Luzern
- Mobility: Carsharing-Unternehmen mit rund 125 Mitarbeitenden in der Stadt Luzern
- nsn medical AG: KMU im Bereich Gesundheitswesen mit rund 140 Mitarbeitenden in Meggen
- Renggli AG: Holzbau-Betrieb mit rund 170 Mitarbeitenden in Sursee und Schötz
- Truvag Treuhand AG: Treuhandgesellschaft mit rund 90 Mitarbeitenden in Sursee
- Zeit AG: Unternehmen im Bereich Zeitwirtschaft und Zutrittsmanagement mit rund 60 Mitarbeitenden in Sursee