FC Luzern hat volkswirtschaftliche Bedeutung einer mittelgrossen KMU
Luzern – Die Profimannschaft des FC Luzern hat in der Saison 2011/12 schweizweit eine Bruttowertschöpfung von rund 27 Millionen Franken ausgelöst und ein Arbeitsvolumen von 220 Vollzeitstellen geschaffen. Damit erreicht der Profibetrieb des FC Luzern eine wirtschaftliche Bedeutung, die einem mittelgrossen KMU entspricht. Eine Befragung von über 2’900 Zuschauern und Zuschauerinnen hat zudem ergeben, dass sich mehr als 99 Prozent im Stadion und bei der An- und Abreise stets oder meistens sicher fühlen.
Dies sind die ersten Ergebnisse eines interdisziplinären Forschungsprojekts der Hochschule Luzern. In einer zweiteiligen Studie untersuchen die Experten die Präventions- und Sicherheitsmassnahmen rund um die Fussballspiele der Profimannschaft des FC Luzern und die volkswirtschaftliche Wirkung eines Profifussballclubs. Die Wissenschaftler befragten Zuschauer und Zuschauerinnen sowie Vertreter der Stadt und des Kantons Luzern, der Cateringfirma sowie verschiedener Transport- und Medienunternehmen. Auf der Basis dieser Ergebnisse erstellten sie eine Wertschöpfungsanalyse.
Bruttowertschöpfung im Kanton Luzern beträgt 21 Millionen Franken
Das Fazit der ersten Teilstudie lautet: Der FC Luzern löst schweizweit eine Bruttowertschöpfung – direkt und indirekt – von 27 Millionen Franken aus. Die Bruttowertschöpfung entspricht dem Gesamtwert aller im Zusammenhang mit dem Profibetrieb des FCL erbrachten wirtschaftlichen Leistungen, abzüglich des Werts der Vorleistungen. Gut zwei Drittel der Bruttowertschöpfung, nämlich rund 21 Millionen Franken, fallen im Kanton Luzern an. Der grösste Teil davon – etwa 80 Prozent – erwächst aus den wirtschaftlichen Aktivitäten des Clubs. Diese beinhalten hauptsächlich die Löhne der Spieler und der Mitarbeitenden, Abschreibungen und Steuern sowohl des FCL direkt als auch seiner Zulieferunternehmen.
Die Ausgaben, die die Zuschauer zusätzlich zu den Eintritten in der Region Luzern tätigen, etwa für Verpflegung, Kauf von Fanartikeln oder Unterkunft, tragen sechs Prozent zur Wertschöpfung bei. So wurden im Zusammenhang mit Fussballspielen in der Saison 2011/12 rund 10’000 Hotelübernachtungen verbucht. Rund zwölf Prozent der Wertschöpfung fallen bei den Verkehrsbetrieben, beim Catering oder bei der Fernsehproduktion an. Der Wertschöpfungsanteil, der auf staatliche Akteure (u.a. Polizeidienstleistungen; Rasenpflege) zurückzuführen ist, beträgt drei Prozent.
Ein Beschäftigungsvolumen von schweizweit 220 Vollzeitstellen
Diese wirtschaftlichen Wirkungen entsprechen im Kanton Luzern einem Arbeitsvolumen von 160 Vollzeitstellen. Dazu gehören neben Spielern, Trainern und Mitarbeitenden der swissporarena und des FC Luzern auch Mitarbeitende bei den Verkehrsbetrieben, im Catering, im Gastgewerbe, bei der Polizei sowie bei Zulieferbetrieben des FCL. Ausserhalb des Kantons Luzern entstehen durch diese wirtschaftlichen Effekte weitere 60 Vollzeitäquivalente. Die wirtschaftlichen Aktivitäten des Profifussballclubs Luzern führen gesamtschweizerisch zu Steuereinnahmen durch Einkommens-, Unternehmens- und Mehrwertsteuer in Höhe von 3.4 Millionen Franken.
Gesamthaft betrachtet entspricht diese volkswirtschaftliche Wirkung der Wirtschaftsleistung eines mittleren KMU. Zu beachten ist allerdings, dass die wirtschaftliche Leistung eines Fussballvereins in engem Zusammenhang mit dem sportlichen Erfolg steht, der sich von Jahr zu Jahr stark ändern kann. So kann die Teilnahme an internationalen Wettbewerben, wie der Europa- oder Champions League, zu deutlichen Mehreinnahmen führen. Für die aktuelle Auswertung wurden die 17 Liga-Heimspiele der Saison 2011/12 berücksichtigt.
Mehr als 99 Prozent der Matchbesucher fühlen sich sicher
Im Rahmen einer Zuschauer-Befragung im Stadion und via Web eruierte die Hochschule Luzern das Sicherheitsempfinden der Besucherinnen und Besucher an Heimspielen des FCL. An der Online-Umfrage beteiligten sich rund 2’300 Personen, an der Vor-Ort-Befragung nahmen 619 Matchbesucher/-innen teil. Der grösste Teil der Teilnehmer waren Männer im Alter von 20 bis 39 Jahren. Das Ergebnis fiel sehr positiv aus: Mehr als 99 Prozent der Zuschauer in der swissporarena fühlen sich stets oder meistens sicher. Diese Werte entsprechen den Ergebnissen der kürzlich durchgeführten Befragung im St. Jakobpark in Basel. (Hochschule Luzern/mc/pg)