Feinstaub bringt 4000 Chinesen pro Tag ins Grab
Peking – Das rasante Wirtschaftswachstum in China bringt für viele Bürger erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen mit sich. Jährlich sterben unzählige Menschen an den Folgen der immensen Luftverschmutzung, wobei das grösste Problem der Feinstaub aus der Kohleverbrennung ist. Ernüchterndes Fazit: Pro Tag hat die kommunistische Volksrepublik über 4.000 Tote zu beklagen, Tendenz weiter steigend, wie eine aktuelle Studie der US-Umweltorganisation Berkeley Earth ergeben hat.
Niveau gesundheitsgefährdend
Die Zahlen der Untersuchung sind ernüchternd: 38 Prozent der chinesischen Bevölkerung atmen – gemessen an US-amerikanischen Standards – im Schnitt «ungesunde» Luft ein. Dies verursache in China pro Jahr vorsichtigen Schätzungen zufolge 1,6 Mio. Todesfälle. «Luftverschmutzung ist die grösste Umweltkatastrophe der heutigen Welt», kommentiert Forscher Richard Muller von Berkeley Earth die Ergebnisse der aktuellen Analyse.
Dem Wissenschaftler nach ist es nicht selten, dass die Luftverschutzung vor allem in den gigantischen Ballungszentren des asiatischen Landes ein «gesundheitsgefährdendes Niveau» erreicht. «Jede Stunde, in der ich der Verschmutzung ausgesetzt war, verkürzte meine Lebenserwartung um 20 Minuten. Das ist so, als würden jeder Mann, jede Frau und jedes Kind 1,5 Zigaretten pro Stunde rauchen», verdeutlicht Muller die Folgen dieser Umweltproblematik.
Messungen von April bis August
Die Experten aus den USA analysierten für ihre Studie die stündlichen Luftmessungen an 1.500 Stellen des Landes über vier Monate von April bis August 2014. Fazit: Vor allem der Feinstaub mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern kann tief in die Lunge eindringen und letztlich zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, Lungenkrebs und Asthma führen. Das Problem ist, dass China rund zwei Drittel seiner Energie aus Kohle gewinnt. (pte/mc/ps)