Zürich – Die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft verdüstert sich. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres haben die Firmenpleiten deutlich zugenommen. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Zudem zeigt sich die negative Stimmung auch bei den Neugründungen, die ebenfalls abgenommen haben.
In der Schweiz kam es in den ersten drei Quartalen dieses Jahres zu insgesamt 3552 Unternehmenskonkursen. Das ist eine Zunahme um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert, wie der Wirtschaftsinformationsdienst Dun & Bradstreet (D&B) am Donnerstag mitteilte. Alleine für den Monat September meldet der Wirtschaftsinformationsdienst 773 Konkurse.
Dabei sticht in den ersten drei Quartalen vor allem Zürich hervor, wo die Zahl der Firmenpleiten um 42 Prozent gestiegen ist. Deutlich mehr Konkurse verbuchten aber auch die Zentralschweiz (+32%), der Raum Mittelland (+26%) und die Nordwestschweiz (+20%). Weniger gross war das Plus in der Ostschweiz (+16%), in der Südwestschweiz (+12%) im Tessin (+10%).
Düstere Stimmung
Insgesamt sei der Ausblick in die Zukunft nicht besonders vielversprechend, schreibt D&B weiter. Neben den überfälligen Konkursen von Zombie-Unternehmen aus der Coronakrise drohe nun zusätzlich eine neue Welle von Insolvenzen aufgrund der explodierenden Strompreise.
Während der Coronakrise hatten staatliche Massnahmen wie die Vergabe von Krediten vielen Firmen das Überleben gesichert und die Zahl der Firmenpleiten auf tiefem Niveau gehalten. Wie bereits im Januar gemeldet, waren 2021 rund 4000 Firmen in Konkurs gegangen. Das waren deutlich weniger als die knapp 4700 Konkurse im Vor-Corona-Jahr 2019. (awp/mc/ps)