Fisch Asset Management: Chinas Entwicklungen sind relevanter denn je für globale Finanzmärkte
Zürich – „Als bevölkerungsreichstes Land der Welt ist China naturgemäss ein Schwergewicht. Und seit Jahren ist das Reich der Mitte auf dem Weg auch wirtschaftlich einen hohen Stellenwert in unserer globalisierten Welt zu erreichen. Die Volkswirtschaft wird bereits als Nr. 2 hinter den USA deklariert. Entsprechend beobachten die globalen Finanzmärkte Chinas Entwicklungen. Und aktuell erscheinen diese relevanter denn je.
Die seit rund zwei Jahren intensiven Bemühungen der Regierung, das Banken- sowie das Schattenbanken-System zu entschulden, scheinen nun Früchte zu tragen. Auch der Kampf gegen Korruption, unnötige Grossprojekte in der Provinz oder Umweltverschmutzung geht voran. Aus diesen Massnahmen resultiert die Abnahme der Kreditvergabe und eine Verschärfung des Deleveraging-Prozesses. Der Bremseffekt ist quasi in der Realität angekommen. Die jüngste Abflachung der Zinskurve und die scharfe Korrektur der chinesischen Börsen (Hongkong ausgeklammert) dienen als Beweise.
Wir sehen daher Probleme auf das Finanzsystem und die Konjunktur zukommen – und zwar global! Denn die Auswirkungen könnten zu sinkender Nachfrage bei Rohstoffen führen und sich generell dämpfend auf die weltweite Konjunktur auswirken. Dies sogar umso mehr, da in Folge der Wende der US-Geldpolitik China automatisch eine höhere Bedeutung zufällt. Investoren sollten bei ihren Anlageentscheidungen genau beobachten, ob es zu Ansteckungseffekten kommt. Denn die Lage kann sich durchaus zuspitzen. Es ist zwar zu erwarten, dass die chinesische Regierung keine Eskalation der Situation zulässt und Gegenmassnahmen einleitet, aber für Investoren gilt: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Folgerichtig würden wir chinesische Aktien momentan meiden und im Bondbereich ausschliesslich Schuldner mit hoher Bonität sowie in US-Dollar denominierte Papiere wählen.“ (FAM/mc/ps)