Frankenstärke: 1/3 der Firmen denkt über Entlassungen nach

Frankenstärke: 1/3 der Firmen denkt über Entlassungen nach
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Zürich – 33 Prozent der Schweizer Unternehmen denken darüber nach, als Reaktion auf die Aufwertung des Schweizer Franken die Zahl ihrer Mitarbeiter in der Schweiz zu reduzieren. Weitere 8 Prozent verfolgen bereits konkrete Pläne für solche Massnahmen. Dies ist das Ergebnis einer Mercer-Befragung unter 62 Schweizer Unternehmen, die nach der Entkopplung des Franken vom Euro durchgeführt wurde.

„Dass ein so grosser Teil der befragten Unternehmen darüber nachdenkt, mit einem Personalabbau auf den starken Franken zu reagieren, ist ein deutliches Signal“, so Stephan Pieronczyk, Principal bei Mercer in der Schweiz. „Die Auswirkungen der Entkopplung vom Euro sind gerade bei exportstarken Unternehmen spürbar. Diese suchen nun nach Wegen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.“

Gehaltserhöhungen und Boni werden in Frage gestellt
Laut Studie haben nur 54 Prozent der Unternehmen vor, ihre bereits vor dem SNB-Entscheid geplanten Lohnerhöhungen umzusetzen. 16 Prozent gaben an, dass sie den Markt weiter beobachten und zu einem späteren Zeitpunkt darüber entscheiden werden, ob sie die Grundgehälter anpassen. 6 Prozent der Unternehmen haben die Gehälter eingefroren, 3 Prozent beschränken die Lohnerhöhungen für bestimmte Mitarbeitergruppen. Die Studie zeigt, dass die Gehaltserhöhungen 2015 voraussichtlich bei etwa 1,5 Prozent liegen werden. Zum Vergleich: Im Januar gingen die Schweizer Unternehmen im Schnitt noch von 2 Prozent Lohnerhöhungen aus. Von den Reaktionen auf den starken Franken sind zudem auch Bonuszahlungen betroffen. Laut Studie denken immerhin 11 Prozent der Unternehmen darüber nach, die Boni 2015 zu verringern, obwohl sich diese auf Ziele aus dem Vorjahr beziehen.

„Für viele Unternehmen sind Personalkosten wie z. B. die Vergütung ein erster Stellhebel, um auf die neue Situation im Markt zu reagieren“, kommentiert Pieronczyk. „Unsere Studienergebnisse zeigen aber, dass es hier kaum kurzfristige „Überreaktionen“ gibt. Im Gegenteil: Die meisten Unternehmen prüfen mit Bedacht, welche Massnahmen kurz- und mittelfristig Erfolg versprechen und berücksichtigen dabei auch die bisherige Geschäfts- und Personalplanung.“ (Mercer/mc/pg)

Mercer

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