Zug – Frauen stehen immer häufiger zurecht an der Spitze selbst grösster Konzerne. Dennoch bleibt hinsichtlich der Geschlechtergleichheit in Vorstandsetagen noch viel zu tun, denn viel zu oft agieren Frauen als „Onlys“ in den Führungsgremien der Unternehmen.
Institutionen wie der von Diana Markaki-Bartholdi gegründete Verein „the Boardroom“ und Events wie die von Shelly Zalis ins Leben gerufene Equality Lounge auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos (World Economic Forum, WEF) sind wichtige Möglichkeiten, das Thema weibliche Führungskräfte ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. Durch beide entstehen Netzwerke, die gerade in der heutigen Zeit, in der nahezu alles und jede/jeder miteinander verknüpft ist, unschätzbare Dienste leisten.
Der Verein „the Boardroom“, unter dessen Dach sich karriereorientierte Frauen treffen, miteinander diskutieren, voneinander lernen und einander unterstützen können, bietet die einmalige Chance, sich ein solches Netzwerk zu erarbeiten. Das kann vor allem dann nützlich sein, wenn eine Kandidatin für einen Vorstandsposten ausgewählt wird und die Möglichkeit erhält, eigene Mitarbeitende als Unterstützung mit ins neue Unternehmen zu holen.
In einem solchen Fall wird auf Personen zurückgegriffen, die Teil des eigenen Netzwerkes sind und von denen man weiss, was sie leisten können. Aus diesem Grund sieht Vereinsgründerin Diana Markaki-Bartholdi vor allem das Folgende als wichtig an: „Frauen sollten Ihrem Netzwerk auch mitteilen, dass sie für Vorstandsämter offen sind. Gerade wenn es um das eigene Netzwerk geht, möchte ich Frauen raten: Umgeben Sie sich mit gleichgesinnten Frauen.“
Es geht letztlich auch darum, den Kontakt zu Frauen mit der Bereitschaft, in einem von Männern dominierten Umfeld erfolgreich zu sein, aktiv aufrecht zu halten und sie bei Bedarf zu unterstützen. Die wichtigsten Hauptziele von Diana Markaki-Bartholdi und ihres Vereins sind die Verbesserung der Corporate Governance sowie die Förderung der Inklusion und Vielfalt in Unternehmensvorständen.
Selbst ist die Frau – Sich zeigen, Mut beweisen, nach vorne drängen
Auch zum Thema Sichtbarkeit karriereorientierter Frauen hat Diana Markaki-Batholdi eine ganz klare Meinung und ist überzeugt, dass Frauen selbst aktiv werden sollten: „Frauen sollten mehr auf Sichtbarkeit setzen und sich auch mal ‚nach vorne drängen‘. Wenn es um verantwortungsvolle Positionen geht, sollten Frauen viel häufiger den Mut beweisen, diese zu übernehmen, sie sich zu nehmen.“ Hier schliesst sich der Kreis hin zur Veranstaltung am 18. Januar auf dem WEF 2023 in Davos.
Die Frauen, die an diesem Tag in der Equality Lounge von Shelley Zalis auf dem Podium sitzen und sich zum Thema „Leading women in Switzerland on boards“ austauschen, haben sich diesen Rat zu Herzen genommen und zählen zur Führungsspitze der Wirtschaft in der Schweiz. Neben Diana Markaki-Bartholdi werden noch Tatiana Fafaliou von Folloe Capital Investors and Olympia Group, Christine Graeff von der Credit Suisse Group AG, Jacqueline Hess (Vontobel Swiss Financial Advisers) sowie Elisabete Ramalho (Remotecoders.org) als Teilnehmerinnen erwartet.
Betrachtet man die Liste der Frauen und ihrer Unternehmen, bestätigt sich ein Trend, nämlich der, verstärkt Frauen für Führungspositionen ins Unternehmen zu holen, die sich mit dem Thema Finanzen befassen. Immerhin etwa 25 Prozent aller Frauen, die zuletzt in einen Vorstand aufrückten, sind für Finanzfragen zuständig. Um in einer solchen Position erfolgreich agieren zu können, bedarf es entsprechender Fachkenntnisse, womit der Bogen wieder zu „the Boardroom“ geschlagen ist.
Fachspezifische Veranstaltungen bei „the Boardroom“
Gerade die Übernahme der Verantwortung für die Unternehmensfinanzen ist eine besondere Herausforderung, hängt an ihnen doch der Erfolg und die Existenz des gesamten Unternehmens. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich vor der Übernahme einer solchen Position umfassendes Finanzwissen anzueignen, wobei auch die Themen Recht und Steuern wesentlich sind. Bei „the Boardroom“ können die als Mitglied eingeschriebenen Frauen an entsprechenden Fachveranstaltungen, Schulungen und Fortbildungen teilnehmen, die der Verein organisiert. Auf diese Weise werden Frauen gefördert und schon erfolgreiche weibliche Talente erhalten Unterstützung bei dem Bestreben, auf Vorstandspositionen in Unternehmen zu gelangen.
Augenblicklich hat der Verein 250 Mitglieder, die aus 23 verschiedenen Ländern kommen und in 22 unterschiedlichen Branchen arbeiten. Seit der Gründung von „the Boardroom“ sind Standorte in Griechenland, Großbritannien, Frankreich und Dänemark entstanden. (the Boardroom/mc/hfu)