Fünfmal mehr weibliche Führungskräfte bis 2020?

Petra Jantzer

Petra Jantzer, Partner McKinsey & Company Schweiz und Vizepräsidentin Advance. (Foto: Advance)

Rüschlikon – «Advance – Women in Swiss Business» heisst das neue Firmennetzwerk, das sich aktiv für mehr Frauen im Management von in der Schweiz tätigen Unternehmen einsetzt. Die Vereinigung wurde von den neun Gründungsfirmen im Gottlieb Duttweiler Institut offiziell lanciert.

Die Mission der neuen Vereinigung ist es, den Frauenanteil in Senior Executive Führungspositionen von in der Schweiz tätigen Unternehmen mit konkreten, fortlaufenden Massnahmen zu erhöhen. Advance bietet ein spezifisch zusammengestelltes Programm, das ambitionierte Kaderfrauen dabei unterstützt, ihre Karriereziele zu verfolgen. Mit grossem Interesse verfolgten mehr als 300 Gäste der Rede von Susanne Ruoff, der ersten Frau an der Spitze der Schweizerischen Post.

Karriere und Privatleben vereinbar machen
Sie hob hervor, dass die neue Generation von Frauen ihre berufliche Karriere mit ihrem Privatleben vereinbar machen will. Auch wenn der gesellschaftliche Wandel dem Rollenwandel der Frauen, aber auch jenem der Männer, nachhinke, müssten Unternehmen fortschrittliche Arbeitsbedingungen schaffen und könnten es sich nicht leisten, die Erwartungen gut qualifizierter Frauen nicht ernst zu nehmen.

Der Frauenanteil in Senior Executive Führungspositionen in der Schweiz liegt heute bei 4%. «Diese Zahl ist seit zehn Jahren praktisch unverändert – diesem Umstand müssen wir entgegenwirken», sagte Simona Scarpaleggia, Advance-Präsidentin und CEO von IKEA Schweiz. «Die Zeit ist reif für ein starkes Firmennetzwerk, das die Erhöhung des Frauenanteils im Management aktiv fördert. Ich bin stolz, dass wir neun renommierte Gründungsmitglieder für das Anliegen gewinnen konnten.» Es sind dies ABB, Credit Suisse, GE Capital, IKEA, McKinsey & Company, PwC, Sandoz, Siemens und Swiss Re sowie Impact als Ehrenmitglied.

Hoch gesteckte Ziele
Advance sieht sich als aktiver Beschleuniger des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels hin zu mehr Diversität in Schweizer Unternehmen. Petra Jantzer, Vizepräsidentin von Advance und Principal bei McKinsey & Company Schweiz zeigte sich am Anlass überzeugt, dass alle profitieren, «denn Innovation, Gewinn und Produktivität liegen bei gemischten Teams nachweislich höher, wie die McKinsey-Studie Women Matter gezeigt hat.»

Bis 2020 strebt die Vereinigung eine Besetzung von 20% aller Senior Executive Führungspositionen in seinen Mitgliederunternehmen durch Frauen an. Dies sei keine juristisch verbindliche Verpflichtung als vielmehr ein Statement, welches die Mitgliederfirmen mittragen, heisst es in einer Mitteilung. «Unsere Ziele sind bewusst hoch gesteckt», fügte Jantzer an, «damit schärft die Organisation das Bewusstsein bei den Mitgliedern und verleiht unserer Mission zusätzlich Gewicht.»

Enge Zusammenarbeit mit KMUs gewünscht
Bei der Gründung fokussierte Advance gezielt auf grosse Unternehmen, um Aufmerksamkeit zu generieren. Nun sucht man aber auch eine enge Zusammenarbeit mit KMUs als wichtigen Teil der Schweizer Wirtschaft. Gerade diese haben oftmals weniger Zugang zu Leadership-Programmen für Frauen. Advance wünscht sich bis Ende 2014 mindestens 30 Mitgliederfirmen, die den Verein gemeinsam mit den Gründungsmitgliedern tragen und die definierten Ziele verfolgen. (ots/mc/pg)

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