Führungskompetenz und Wachstum: Enge Wechselwirkung
Zürich – Was die globale Wirtschaft bislang vor allem in der Theorie wusste, wird durch eine neue praxisorientierte Studie der Beratungsunternehmen Egon Zehnder International und McKinsey&Company erstmals empirisch nachgewiesen. Zwischen Wachstum und Führungskompetenz in einem Unternehmen herrscht eine enge und eindeutige Wechselwirkung.
Spezifische Führungsqualitäten – wie teamorientierte Mitarbeiterführung, strategisches Denkvermögen und insbesondere Markt- und Kundenorientierung – wirken sich direkt auf das Unternehmenswachstum aus. Zudem erreichen nicht-konforme Leader bessere Wachstumsraten. Schliesslich belegt die Studie die Wichtigkeit eines strategischen „Talent Managements“.
Unternehmen, die ihre Investitionen vor allem zur Steigerung der Führungskompetenzen einsetzen, erzielen ein nachhaltig besseres Wachstum. Betriebe, die eine möglichst hohe Zahl von exzellenten Führungskräften engagieren und dafür entsprechend investieren, werden dafür kommerziell belohnt. Und: Führung hat eher mit Genialität als mit Konformität zu tun. Drei Behauptungen, die bislang Mutmassungen waren. Ihre Richtigkeit wird in der neuen Studie «Return on Leadership – Competencies that Generate Growth» der Beratungsunternehmen Egon Zehnder International (EZI) und McKinsey Company jetzt erstmals empirisch und statistisch nachgewiesen. Im Zeitraum von 2007 bis 2011 wurden dazu in 47 Ländern 5560 Führungskräfte von renommierten Unternehmen aus allen bedeuten-den Industrien beobachtet und befragt.
Top-Führungskräfte eine lohnende Investition
Dank einer wissenschaftlichen Vorgehensweise mit einem klar definierten Skalen-System und einer detaillierten Auswertung, konnten Antworten und Erkenntnisse durchgeführt und systematisch erarbeitet werden. So weist die Studie zum Beispiel nach, dass die Wechselwirkung zwischen Kompetenz und betrieblichem Wachstum mit steigender Qualität der Führungsqualitäten überproportional zunimmt. In Zahlen bedeutet das: Wenn mindestens 40% der Führungskräfte überdurchschnittlich gut sind, schafft es ein Unternehmen in der entsprechenden Branche in der Regel unter die 25% der Marktteilnehmer mit den höchsten Wachstumsraten. Das heisst: Die Anstellung von Top-Führungskräften ist eine Investition, die mehr als amortisiert werden kann.
Gut ist nicht gut genug
Die Studie belegt aber auch, dass «gut» in diesem Zusammenhang nicht gut genug ist. «Eine exzellente Führungskompetenz wirkt sich erheblich auf das Umsatzwachstum von Unternehmen aus, während diese Korrelation in Unternehmen mit einer soliden bis guten Führungskompetenz praktisch nicht feststellbar ist», sagt Philippe Hertig von Egon Zehnder International in Zürich. Die Erhebung von EZI und McKinsey belegt auch, dass sich Führungskräfte mit einer expliziten Kunden- und Marktorientierung am positivsten auf das Unternehmenswachstum auswirken. Die Studie dokumentiert in diesem Zusammenhang unter anderem das Beispiel eines grösseren Industriekonzerns, der nach einem beinahe Bankrott seine internen Führungsprofile radikal umbaute und den Kundenfokus ins Zentrum stellte. Das Unternehmen hat sich danach rasch erholt und erzielt heute satte Wachstumsraten.
Strategisches «Talent Management» zwingend erforderlich
Aufgrund der von EZI und McKinsey nachgewiesenen Zusammenhängen zwischen Führungskompetenzen und Unternehmenswachstum wird die Bedeutung eines strategischen «Talent Managements» zur gezielten Nachwuchsförderung für alle Unternehmen noch grösser. Nicht mehr die früher oft gelobten Allrounder sind gefragt, sondern Manager mit ganz spezifischen Kompetenzen, die genau auf die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sind. Die Studie spricht von den «Spiky Leaders», d.h. von Führungskräften, die eben nicht den durchschnittlichen Standardvorstellungen entsprechen, sondern die Ecken und Kanten haben und in einer bestimmten Kompetenz über geniale Qualitäten verfügen.
Feine Unterschiede
Dabei erkennt die Studie feine Unterschiede. Für «organisches Wachstum» sind Führungskräfte gefragt, die um sich herum rasch ein schlagkräftiges Team formieren und es zu Höchstleistungen antreiben können. Man spricht von so genannten «Team-Builders». Für «anorganisches Wachstum» hingegen sind die Unternehmen eher auf analytische Strategen und Denker angewiesen. In jedem Falle muss jedoch der effektive Wachstums-Leader über eine zentrale Schlüsselkompetenz verfügen: die Fähigkeit zum Aufbau starker und nachhaltiger Kundenbeziehungen. (EZI/mc/ps)
Die komplette Studie «Return on Leadership – Competencies that Generate Growth» mit veranschaulichenden Grafiken finden Sie unter: http://www.egonzehnder.com/return-on-leadership
Über EZI
Egon Zehnder International (EZI), 1964 in Zürich gegründet, ist mit seinen 63 Niederlassungen in 37 Ländern das in der Schweiz und Europa führende Executive-Search-Unternehmen. Der Fokus liegt auf der Suche nach und der Beurteilung von Führungskräften (Executive Search), der Evaluation und Entwicklung von Führungsgremien (Management Appraisal, Talent Management) sowie der Beratung von Verwaltungsräten (Board Consulting). EZI ist als Partnerschaft strukturiert und beschäftigt welt-weit über 1’400 Mitarbeiter. Mehr als zwei Drittel der Aufträge kommen von bestehenden Kunden. Das Unternehmen ist nach dem „One Firm Concept“ aufgebaut, die einzelnen EZI-Gesellschaften (Offices) werden nicht als Profit Centers geführt. Damit wird verhindert, dass zwischen den Gesellschaften eine für den Klienten potenziell kostspielige interne Konkurrenz entsteht. Die Verrechnung der Dienstleis-tung erfolgt bei Egon Zehnder International auf der Basis fixer Honorare (keine Provisionen).