Die Schweiz besiegt England im Finale und ist Nachhaltigkeits-Weltmeister 2014. (Bild: ZKB)
Salzburg / Zürich – Die Halbfinals bei der Fussball-WM stehen fest, die Mannschaften aus Brasilien, Deutschland, Argentinien und Holland matchen sich ab heute um den Einzug ins Endspiel. Würden alle 32 Staaten, die an der Weltmeisterschaft am grünen Rasen teilgenommen haben, ein Turnier in Sachen Nachhaltigkeit – also der Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt – austragen, würde die Vorschlussrunde komplett anders aussehen. Der Weltmeister steht auch schon fest – die Schweiz gewinnt im Finale knapp gegen England.
Ermittelt hat dieses Ergebnis – ganz neutral – die Zürcher Kantonalbank. Die Analystin Eva Morelli untersuchte die 32 WM-Länder unter Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten. Dabei kamen rund 80 Kriterien wie Energieverbrauch, Luftqualität, Kriminalitätsrate, Korruption, Gleichberechtigung, Einhaltung der Menschenrechte oder Pressefreiheit zur Anwendung. Dies ergab einen Nachhaltigkeitsindikator für alle teilnehmenden Länder, die dann analog zur Fussball-WM in ihrer jeweiligen Gruppe gegeneinander antraten.
Industrieländer dominieren die Gruppenphase
“Wir haben die Differenz im Nachhaltigkeitsscore gerundet und in Tore umgemünzt”, erklärt Morelli. “Bei Gleichstand setzte sich – quasi im Elfmeterschiessen – der exakte Score durch. Das Ergebnis: Die Vorrunde überstehen erwartungsgemäss nur die Länder der so genannten entwickelten Welt. Gastgeber Brasilien scheidet aus, Uruguay schafft es noch bis ins Viertelfinale, unterliegt dort aber Australien mit 0:2. Weitere Teilnehmer in der Runde der letzten Acht: Deutschland, Frankreich und die Niederlande. Ins Halbfinale zieht Belgien ein und unterliegt dort der Schweiz mit 0:2. Diese trifft im Endspiel auf England, das sein Semifinale mit 1:0 gegen Australien gewinnt.
Schweiz gewinnt das grosse Finale
Im grossen Finale setzen die Schweizer gleich zu Beginn die ersten Akzente – dank weniger CO2-Emissionen und geringerem Wasserverbrauch pro Kopf. England trumpft in Halbzeit zwei auf und hat insbesondere im Bereich Governance für Unternehmen die Nase knapp vorn. Praktisch Gleichstand heisst es in puncto Korruptionsbekämpfung. In der Verlängerung schaut die Analystin der Zürcher Kantonalbank aber nochmals ganz genau hin und rechnet alle Kriterienwertungen zusammen. Am Ende setzt sich die Schweiz hauchdünn mit 1:0 durch und kürt sich damit zum “Nachhaltigkeitsweltmeister 2014”.
Übrigens: Würden in diesen fiktiven Bewerb auch Länder eingerechnet, die sich fussballerisch nicht für die WM in Brasilien qualifizieren konnten, würde sich die Schweiz den Pokal mit Schweden teilen. Norwegen belegt im globalen Nachhaltigkeitsrating den dritten Platz, Deutschland positioniert sich auf Rang fünf. Österreich liegt an siebenter Stelle, die letzten Plätze belegen die USA und Kasachstan. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Zürcher Kantonalbank hervor. (ZKB/mc/ps)
- Mehr Infos im Newsletter “Nachhaltige Anlagen” der Zürcher Kantonalbank (pdf)
- Link zu Studie “Nachhaltigkeitsrating für Staaten” der Zürcher Kantonalbank (pdf)