Gastronomie bleibt attraktiv in guter Wirtschaftslage

Gastronomie-Ausbildung: Angehende Köchinnen und Köche.

Luzern – Die Lehrlingsumfrage 2011 zeigt, dass die gute Wirtschaftslage für die Zukunftswünsche der Lernenden in der Gastronomie kaum Auswirkungen hat. Je länger jemand in der Lehre ist, desto mehr will er oder sie in der Branche bleiben.

Seit dem Jahr 2003 führt die Hotel & Gastro Union eine Umfrage bei den Lernenden durch. Dieses Jahr befragte der führende Berufsverband in der Gastronomie wieder fast 5000 Lernende nach ihrer Befindlichkeit in der Ausbildung. Die Ergebnisse des Jahres 2011 unterscheiden sich zwar nicht wesentlich von denen der Vorjahre, doch gibt es einen signifikanten Unterschied: Obwohl die Arbeitsmarktlage wesentlich entspannter als noch vor zwei, drei Jahren ist, ja geradezu ein Berufskräftemangel besteht, wollen die Lehrlinge weiterhin ihrer Branche treu bleiben. Fast 60 Prozent haben «Ja» oder «vermutlich schon» angekreuzt, als sie gefragt wurden, ob sie nach der Lehre im Beruf bleiben.

Motivation steigt im Verlauf der Lehre
Für die Branche erfreulich ist, dass der Prozentsatz bei den Lernenden des 3. Jahres mit 64 am höchsten ist. Das heisst, dass die Motivation in der Lehre zunimmt. Für Urs Masshardt, Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union, hat die Branche an Attraktivität gewonnen» und er führt dies auf verschiedene Gründe zurück. «Die vorbildlichen Weiterbildungsmöglichkeiten – dies aufgrund des Gesamtarbeitsvertrages – geben den Jungen Perspektiven in ihrem Beruf», erklärt er.

Lernende geben ihren Ausbildnern gute Noten
Auch sei vielen Arbeitgebern heute bewusst, welche wichtige Rolle sie einnähmen, um den Jungen die Begeisterung für den Beruf zu vermitteln. Tatsächlich geben die Lernenden ihren Ausbildnern mehrheitlich gute Noten. Nur 6 Prozent betrachten die berufliche Qualifikation ihres Berufsbildners als ungenügend. Mit 12 Prozent etwas höher ist die Unzufriedenheit über Ausbildungsbetreuung und zwischenmenschliches Klima im Betrieb. Oder anders herum gesagt: Zwei Drittel betrachten die Betreuung und das Klima als gut oder sehr gut. Diese Zahlen sind über die Jahre weg konstant geblieben. Es gibt dabei einen, wenn auch geringen Unterschied: Männer sind leicht zufriedener als die Frauen.

Handlungsbedarf bei Zweitlehren
Untersucht wurde auch, ob es Unterschiede gibt zwischen den einzelnen Berufen. Das Resultat zeigt dabei kein wesentlich anderes Bild, ob es angehende Berufsleute der Küche, Restauration oder Hauswirtschaft sind. Obwohl die Jungen mit steigender Ausbildungszeit branchentreuer werden, so werden sie selber leicht kritischer. «Es ist klar, dass der Eine oder Andere im Laufe der Lehrzeit die Schwächen seines Betriebs und der Ausbildner besser erkennt», deutet Masshardt diesen Fakt. Die Untersuchung geht auch auf jene Lernenden ein, welche eine Zusatzausbildung, sprich eine Zweitlehre, absolvieren. Dort herrscht in einem Punkt Handlungsbedarf: Die Absolventen bemängeln ausgeprägt, dass ihr Lehrbetrieb sich zuwenig Zeit für sie nimmt. Dafür sind sie ihrer Branche treuer. (awp/mc/ps)

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